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Wonder Woman, Band 1 (DC/Panini) - Comic-Besprechung

Also ich muss es ja gestehen: für Diana, die Wunderfrau, Prinzessin von Themyscira hatte ich schon immer eine besondere Schwäche, seit sie mir in den Gerechtigkeitsliga-Alben Lasso schwingend und unsichtbares Flugzeug fliegend erstmals begegnete. Diese magischen Armreife die hatten schon was... Über die Jahre wurde die 1941 von William Marston ersonnene Figur oft überarbeitet, das Röckchen mit den Sternen der US-Flagge (was sonst?) wurde zu einer Pant für die Hot kein Ausdruck ist, die Korsage füllte sich immer ansehnlicher, bis dann im herausragenden Epos Kingdom Come Alex Ross die letzte Konsequenz zog und Diana endlich die Geliebte des einzig würdigen zumindest auf der Erde wandelnden Wesens wurde - kein Geringerer als ein gewisser Kal-El durfte das natürlich sein, der die Amazone an seine Seite brachte. Wo selbst ein Recke wie Joss Whedon scheiterte - der warf nämlich nun endgültig das Handtuch bei der seit gefühlten Jahrhunderten geplanten Verfilmung des Stoffs - das gelingt diesem Band ganz famos: Brian Azzarello bringt im Rahmen des DC-Neustarts seine ganz eigene Version und revitalisiert den Mythos in mitreißender Weise.

Es geht um nichts weniger als um die Herkunft der Holden, und dabei lernen wir wieder mal eine ganze Menge über griechische Mythologie. Und über Frauen, denn für die gilt ja eine unumstößliche Wahrheit: sie kriegen alles raus - kostenloser Rat an alle Männer: wenn du was ausgefressen hast, sag es lieber gleich, keine Chance es zu verheimlichen, du fliegst auf. Selbst wenn du Zeus, der Göttervater himself, bist. Denn seine Frau Hera schäumt zu Beginn des Geschehens vor Eifersucht, weil der Gute sich wieder mal gut verkleidet (in der modernen Fassung allerdings nicht als Schwan, sondern als Trucker) an eine Erdenfrau rangemacht und dabei einen Titanen auf den Weg gebracht hat (nicht einen neuen irren Torhüter, nein, sondern eben einen Halbgott). Auf der Flucht vor dem Zorn der Chefin schnappt sich der hinzueilende Hermes die Menschenfrau und übergibt sie der Obhut von Diana, die mit allen auf ihre Heimatinsel flieht (den schon in den 70ern grenzwertigen unsichtbaren Jet erspart uns Azzarello gottlob). Die Amazonen sind gar nicht amüsiert dass ihre Prinzessin einen Mann und eine Sterbliche anschleppt, zumal Heras Zorn bis auf die Insel reicht - in Form ihrer Tochter Strife, die ausgesendet wird den Bastard zu finden. Königin Hippolyta muss schließlich einräumen, dass Diana nicht aus Lehm geformt wurde wie in bester Prometheus-Masche immer berichtet - weit gefehlt, auch Diana entstammt einem Techtelmechtel mit dem Obermeister Zeus, was dessen Frau nun komplett ausrasten lässt. Aus dem Konflikt geht Hippolyta nicht lebend vom Platze, während Wonder Woman sich in London mit Hades und Poseidon herumschlägt, um das Machtvakuum zu verhindern, das der irgendwie verschwundene Zeus (Angst vor der Alten, hm?) auf dem Olymp hinterlassen hat.

Dieses Familiendrama verpackt Azzarello in packende Szenen mit teilweise heftigem Horror-Einschlag, der im Gegensatz zum durchaus unappetitlichen Animal Man-Reboot hier allerdings bestens passt - die Zeichnungen von Cliff Chiang und Tony Akins inszenieren das Geschehen kraftvoll in großflächigen Panels, die energisch und dynamisch daherkommen. Ein spannender Beitrag zu den New 52, der absolut Laune auf mehr macht. Das Lasso holt sie übrigens auch mal raus. Kühl.

Holgi

Text: Brian Azzarello
Bilder: Cliff Chiang, Tony Akins
132 Seiten in Farbe, Softcover
Panini Comics
16,95 Euro

Holgi

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