Review
Legion (USA) - War Beast
VÖ: 30. September 2016
Zeit: 44:10
Label: Pure Steel Records
Homepage: www.legionofficial.com
Laut den Metal Archives gibt bzw. gab es quer durch alle Metal-Subgenres über 30 (!!!) Bands, die den Namen Legion tragen oder getragen haben. Wenn sich heutzutage eine Newcomer-Band mit demselben Namen schmückt, muss man sich also schon fragen, ob das nun mit Einfallslosigkeit oder Gleichgültigkeit zu tun hat. Die hier besprochene Kapelle Legion aus New Jersey ist allerdings kein Newcomer, nein, sein erstes Album hat das Quintett bereits im Jahr 2005 veröffentlicht. Also alles gut. Denn damals gab's ja vermutlich nur 25 Bands, die denselben Namen trugen, und am Ende zählt sowieso die Musik.
Also leihen wir nun dem nach gut zehnjähriger Pause an den Start gebrachten Zweitwerk mit dem plakativen Titel "War Beast" unser Gehör. Das startet schon recht amtlich mit dem Metalkracher "On The Pale Horse", der unmissverständlich die Marschrichtung der Kapelle definiert. Geboten wird Heavy Metal, wie er true-er nicht sein könnte. Dabei bezieht die Band ihre Inspiration offenbar von beiden Seiten des Atlantiks und vereint die Spielweisen sowohl amerikanischer als auch britischer und deutscher Schwermetall-Institutionen. Die Riffs und Soli sitzen, auch das Songwriting ist ok, wenngleich einige Nummern in ihrer Spielzeit hätten gestrafft werden können. Gerade der rasante Titeltrack "War Beast" und die Faust-in-die Höhe-Hymne "Stand And Fight" machen richtig Laune. Auch der Siebenminüter "Bricks Of Egypt" lässt mit seinen orientalischen Passagen aufhorchen, die Voraussetzungen für ein solides Metalscheibchen sind also gegeben. Wäre da nicht der Mann hinterm Mikro. Ralph Gibbons, so sein Name, macht bei den richtig hohen, Priest-mäßigen Passagen zwar eine ganz gute Figur, hat aber immer wieder Probleme, den richtigen Ton zu treffen bzw. ihn zu halten, wenn er ihn denn mal getroffen hat. Das endet dann mitunter in einem elenden Gejaule, wie man es in Anbetracht des Rausschmeißers "Luna" einfach nicht schöner malen kann, und schadet somit dem gesamten Album auf verheerende Weise. Dazu kommt noch eine recht dünne, unzeitgemäße Produktion und über das kitschige Albumcover zu sprechen, soll an dieser Stelle besser gar nicht erst begonnen werden.
Schade. Potential wäre genügend vorhanden. Aber wenn es die Band zu was bringen möchte, sollten erstens bis zum dritten Album nicht wieder zehn Jahre vergehen und zweitens muss hinterm Mikro dringend nachgebessert werden. Schließlich ist gerade im klassischen Metal die Stimme das Aushängeschild einer Band und wenn es dort im Argen liegt, dann hilft auch das beste Songwriting nicht.