Review
Glorior Belli - Sundown (The Flock That Welcomes)
VÖ: 06. Mai 2016
Zeit: 47:56
Label: Agonia Records
Homepage: gloriorbelli.luxferous.com
Bei Glorior Belli heißt es nun also back to the roots - zurück zu den Wurzeln, nicht nur der Band selbst, sondern auch des Black Metals im Allgemeinen. Für Mastermind Billy Bayou heißt das nach bislang fünf Longplayern nun volle Fahrt voraus und außerdem der Verzicht auf Experimente jeder Art.
So gibt es auf Sundown (The Flock That Welcomes) ab der ersten Minute harschen, zumeist schnell gespielten Black Metal der alten Schule. Gleich der Opener "Lies-Strangeled Skies" hält sich nicht lange mit Gefangenen auf und bläst nach feinster skandinavischer Art zum Sturm. An hymnischer Melodie fehlt es dabei nicht und auch der bandtypische Sludge-Faktor kann in weiter Ferne noch erahnt werden. Was der Franzose nun aber vollkommen außen vor lässt, sind jene Elemente, die Glorior Belli insbesondere auf den beiden letzten Longplayern interessant werden ließ, nämlich die Verarbeitung von Blues, Southern und Stoner Rock inmitten all der schwarzmetallischen Teufelei. Freilich machen neue Stücke wie das doomige "Rebels In Disguise", dessen Titelriff einem durch Mark und Bein geht, und das knapp neunminütige Opus "Thrall Of Illusions" mit seiner Verkittung aus boshafter Raserei und rotzig punkrockigen Einschüben ordentlich Eindruck. Das Alleinstellungsmerkmal, das zuletzt zum Prädikat Southern Black Metal führte, ist allerdings dahin.
Was bleibt, ist eine solide und puristische Scheibe für Freunde von Gorgoroth, Carpathian Forest und Co., denen der etwas matschige Sound der Songs vermutlich nur gelegen kommt. Für die Sammler-Faktion erscheint Sundown neben der obligatorischen CD in zwei verschiedenen, streng limitierten Vinyl-Fassungen, nämlich als goldene und schwarze Gatefold-LP, die eine auf 100, die andere auf 200 handsignierte Exemplare begrenzt.
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