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Grey Season - Invidia

Grey Season - Invidia
Stil: Progressive Doom Metal
VÖ: 26. Juni 2015
Zeit: 62:17
Label: Noizegate Records
Homepage: www.grey-season.de

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Ach herrje, was ist das nun wieder? Progcore? Mathcore? Screamo oder vielleicht doch eher Doom? Leicht macht es einem die Dormagener Combo Grey Season auf ihrem Zweitwerk Invida jedenfalls nicht, weder was die Schubladisierung, noch was den Konsum an sich betrifft.

So beginnt der Opener "Inferiors" mit mächtigen und tief gestimmten Gitarren, begleitet von extremen Shouts, wird dann aber durchzogen von klassisch angehauchtem Pianospiel. Rhythmus, Break-Platzierung und Stimmungswechsel scheinen auf dieser Platte mathematisch berechnet zu sein, was das Material für den Hörer auf der anderen Seite absolut unberechenbar werden lässt. Dass viele der Stücke in sich abrupte Stilwechsel enthalten, wird nicht einfacher verdaulich, wenn dann auch noch die Songs oft fließend ineinander übergehen. "Maere" beispielsweise ist eine ruhige, fast schon zerbrechliche und sehnsuchtsvolle Nummer mit starker Pianopräsenz, die sich regelrecht in den nun folgenden Titeltrack "Invida" hineinschleicht und dort mit der gröberen Seite der Band konfrontiert wird. "Pandemic Winter" spiegelt mit seinen emotionalen Schreien und der trostlosen Melodie so etwas wie blanke Verzweiflung wider. Völlig aus der Reihe tanz dann das achtminütige "Red Forest", das sich nach Doom-Auftakt in eine Art jazzige und rein instrumentale Loungemusik ergießt. Auch "Black Seas Of Infinity", mit gut zwölf Minuten längster Track des Albums, besitzt viele Gesichter: auf einen finsteren, melancholischen Auftakt folgen heftigere Klampfen und inbrünstige Scremas, dann ein bluesig entspannter Zwischenpart und am Ende beinahe hymnische Passagen. Schließlich beendet das Pianostück "Venenum" die bizarre Reise durch Ton und Zeit.

Zurück bleibt ein verwirrter und auch etwas mitgenommener Rezensent, der ja eigentlich Musik aus Spaß konsumieren möchte und darin nicht eine Konzentrationsübung sucht. Dennoch muss er den Innovationsgeist, den Drang nach Eigenständigkeit und die technische Umsetzung dieser außergewöhnlichen Vision anerkennen. Arg an die Nieren geht jedoch die gesangliche Komponente von Grey Season. Der emotionale Mix aus hohem Gesang, Screams und Shouts ist sicherlich nicht jedermanns Ding. Tüftler, Mathematiker und Sudoku-Nerds werden mit Invidia ganz bestimmt ihre Freude haben. Wer Harmonie und Eingängigkeit sucht, sollte um diese Scheibe dagegen einen weiten Bogen machen oder ganz viel Zeit mitbringen.

Dagger

Ohne Wertung

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