Review
Steaktransfer - Lunatic Kingdom
VÖ: Juni 2015
Zeit: 35:10
Label: Eigenproduktion
Homepage: de-de.facebook.com/Steaktransfer
Auch wenn das einige Metalcore'ler wohl bestreiten werden, aber der Fleischkonsum gehört zum Metal doch wie der süße Senf zur Weißwurst. Da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis eine Band das Thema aufgreift und direkt in seinem Namen umsetzt: Steaktransfer. Quasi vom Teller in den Magen. Dort liegt der Dreher allerdings ganz schön schwer, wie sich nach dem ersten Durchlauf herausstellen sollte...
Um also meinen (bereits oben genannten) Senf zum selbstproduzierten Debüt Lunatic Kingdom der fünf Dresdener Musikanten abzugeben, kommen wir zunächst zu einem Klassifizierungsversuch. Tiefe Klampfen, viel Groove - damit lassen sich Steaktransfer recht schnell in die Stoner-Ecke schieben. Gelegentliche Ausflüge in Richtung härterem Metal bleiben dabei nicht außen vor. Zwar darf man sich auf ordentliche Soli und recht coole Riffs gefasst machen - besonders das beinahe schon thrashige "Hit The Rock" kann hier überzeugen - trotz guter Ansätze fehlt dem Songwriting aber noch der letzte Schliff. Halb so wild bei einem Debüt. Richtig störend empfinde ich aber den Herrn am Mikro. Dessen nasales Organ ist ohnehin Geschmackssache, davon abgesehen bewegt er sich stimmlich in einem arg engen Zirkel und kommt jedes Mal ins Straucheln, wenn er sich dessen Rand auch nur annähert. Da spielt es schon keine Rolle mehr, dass die Produktion, von einem arg scheppernden Schlagzeug mal abgesehen, ganz in Ordnung ist. Hier muss einfach noch etwas mehr geschliffen und dafür ein bisschen weniger Steak transferiert werden.