Review
Hell:On - Once Upon A Chaos...
Die ukrainischen Krachmaten von Hell:On erweisen sich als zuverlässiger Lieferant beinharter Kost für Death- und Thrash-Anhänger. In regelmäßiger Taktung ballert uns der Fünfer seine Longplayer um die Ohren, Once Upon A Chaos heißt der nunmehr fünfte Streich. Chaotisch geht es darauf allerdings nicht zur Sache, dafür sind die Musiker mittlerweile zu erfahren und versiert. Das Hauptaugenmerk liegt stattdessen auf Geschwindigkeit und maximaler Brutalität. Dennoch walzt der brachiale Opener "Filth" zunächst mit dickem Groove durch die Botanik, ebnet quasi den Weg für seine schnelleren Nachfolger, bei denen wie gewohnt Death- und Thrash-Elemente gekonnt miteinander verschmolzen werden. Wer genau hinhört, kann dabei neben der filigranen Gitarrenarbeit auch einige weitere Feinheiten entdecken, wie etwa Samples und Synthesizer-Tupfer inmitten der gewaltigen Riffs. Auch manch eine Gitarrenharmonie hat sich zwischen die Blastbeats geschlichen und im Opener stößt man gar auf den Einsatz einer Maultrommel.
Leider schaffen es Hell:On trotz der hohen spielerischen Qualität nicht immer, den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Streckenweise fehlt das gewisse Etwas. Entschädigung findet man im unerwartet melodischen "Lustration" und im finalen "I Am God", das sich nach orientalischen Flötenklängen ganz gemächlich bis hin zu seinem energetischen Höhepunkt steigert. Wenn es Hell:On fertig bringen, diese Qualität noch auszubauen und flächig einzusetzen, dann schaffen sie auch den Schulterschluss mit artverwandten Erstligisten, wie etwa Vader, Behemoth oder Nile.
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