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W.A.S.P. - Golgotha

W.A.S.P. - Golgotha
Stil: Heavy Metal
VÖ: 02. September 2015
Zeit: 45:50
Label: Napalm Records
Homepage: www.waspnation.com

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Sechs Jahre sind eine lange Zeit, wenn man auf einen alten Freund warten muss, auch wenn der zwischendurch immer wieder mal kurz vorbeischaut - so geschehen in Form der 35 Years Of Thunder Tour 2012, auf der uns Blackie in überragender Verfassung nicht nur vorführte, dass wir alle keine Frühlingszwiebeln mehr sind, sondern vor allem demonstrierte, was für einen massiven Katalog an abgefahrenen oder wahlweise auch durchaus anspruchsvollen Granaten er im Köcher hat. Aber seit 2009 gab es kein neues blutiges Futter für die hungrige Meute mehr, die ja von den letzten beiden Studiowerken Dominator und Babylon noch vollständig verzückt sein musste: mit düsteren, mitreißenden Songs und finster-kritischen Texten war es uns da gekommen und hatte zwei Geniestreiche abgeliefert.

Jetzt reitet er wieder, und schon der Titel macht klar, dass anstelle des in "Blind In Texas" so wunderbar besungenen Moonshine wieder die Last der Welt auf ihm zu liegen scheint: Blackie geht weiter in seinen apokalyptischen Visionen, die er in schmissige und dichte Metalsongs verpackt, dass es eine Art hat. Gleich der erste Track macht das eindeutig klar: wie schon "Mercy" auf Dominator und "Crazy" auf Babylon feuert "Scream" eine atmosphärisch-düsteres, aber höchst melodisches Riff, gefolgt von einem unentrinnbaren Refrain, in die Menge. Ja, er kann's noch, diese einerseits beklemmende, andererseits faszinierende Stimmung zu schaffen, mit seiner unheilsdräuend-heulenden Stimme und der natürlich wie immer höchst kompetenten Instrumentalfraktion. Aber dann kommt die Überraschung des Albums: mit "The Last Runaway" liefert er ein fast schon fröhliches Stück ab, das leichter instrumentiert auch auf jedem Springsteen-Album eine gute Figur machen würde. "Shotgun" fällt dann trotz "95 Nasty"-Vibes ab, aber die Ballade (jaja!) "I Miss You" zieht den Melancholie-Faktor wieder in wohlige Höhen. "Fallen Under" überzeugt durch mörderischen Groove, ebenso wie das starke "Slaves Of The New World Order", bevor dann "Eyes Of My Maker" ein weiteres Highlight setzt. Finster, melodiös, wunderbar.

Nach dem mehr als brauchbaren "Hero Of The World" kulminiert die Atmosphäre dann im Titeltrack - unter dem Kalvarienberg sucht Blackie nach Erlösung, wie er es einst in "The Headless Children" tat, dem ersten Album mit ernsthaften musikalischen und inhaltlichen Ambitionen. Diese Halbballade, die sich zu einem finstern Furioso steigert, krönt eine weitere Meisterleistung des Herren mit den dunkel geschminkten Augen, der eigentlich doch längst nicht mehr beweisen muss, dass er nicht mehr der Lausebengel von früher ist, sondern heftige, zutiefst melodiöse Songs mit anspruchsvollen Inhalten verbindet. Blackie setzt die beachtliche Entwicklung seit Dominator nahtlos fort, was uns aufgrund der Klasse der beiden Vorgängeralben durchaus zu Begeisterung hinreißt. Wie hoffentlich auch die Tour, die am 29. Oktober auch bei uns Station macht.

Holgi

6 von 6 Punkten

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