Review
Ars Irae - Dunkle Klänge
VÖ: 15. Mai 2015
Zeit: 61:02
Label: Quality Steel Records
Homepage: www.arsirae.de
Fünf Jahre nach dem Debutalbum Unter Der Erde (dem zwei EPs voraus gingen), kommen die Rosenheimer Ars Irae mit dem Nachfolgewerk in die Regale. Schloss ich mein 2010er Review mit den Worten, dass Unter Der Erde etwas roher ausgefallen ist als die EPs, so muss ich nun sagen, Dunkle Klänge trägt den Titel nicht zu Unrecht. Ars Irae klingen anno 2015 deutlich düsterer als in der Vergangenheit.
Aber ist düsterer = besser? Diese Frage ist wahrlich nicht einfach zu beantworten, denn leicht machen es einem die Jungs nicht wirklich. Auch auf Dunkle Klänge muss man sich erst einmal an die zahlreichen Tempowechsel gewöhnen und dem Album definitiv mehr als nur ein paar Durchläufe gönnen. Im Grunde sind Ars Irae ihrem Stil treu geblieben und zelebrieren ihre Mischung aus Black und Pagan Metal, nur halt eben... düsterer. Mit der Zeit wird klar: weniger ist manchmal mehr. Weniger Tempowechsel ist mehr Spielfluss und damit mehr Hörgenuss. Durch die zahlreichen Breaks und Tempowechsel wirken die Songs mitunter arg zerstückelt, manchmal auch wie zusammen gesetzt, nicht wie aus einem Guss. Dass die Jungs viel Wert auf Abwechslung legen, haben sie ja bereits in der Vergangenheit gezeigt, doch auf Dunkle Klänge wird dieses Streben meines Erachtens zu sehr übertrieben. Fast wirkt es so, dass sie aufgrund der vielen Ideen, die hier verarbeitet wurden, mit angezogener Handbremse zu Werke gingen. Hin und wieder lassen einen Rhythmen oder Melodiebögen aufhorchen, dies ist jedoch meist nur von kurzer Dauer. Einzig "Schatten" kann sich nachhaltig im Kleinhirn festsetzen, kann aber an die Anziehungskraft eines Songs wie "Göttersterben" (vom Debut) nicht ganz heran reichen.
Das Album kann sich leider auch nach Dauerbeschallung nicht nachhaltig festsetzen, da greif ich lieber zum Debutalbum.
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