Review

Die Norweger Glitterind konnten meine Redaktionskollegen Hannes anno 2009 sowie Sophos anno 2013 mit ihrem Folk Metal seinerzeit begeistern, nun ist es also an mir, das neueste Machwerk der Band aus Lillesand zu beurteilen. Machen wir es kurz: auch mich begeistern Glittertind von der ersten Sekunde an. Wobei eines gleich klar gestellt werden muss: mit Metal hat Blane For Blane mal eben rein gar nichts zu tun.
Auf Album Nummer vier zeigen sich die Norweger von ihrer rein folkloren Seite, verzerrte Stromgitarren sucht man hier vergebens. Auch auf Schlagzeug im herkömmlichen Sinn wird hier verzichtet. Dafür gibt man sich ganz der Schönheit hin, die skandinavischer Folk zu bieten hat. Das wären zum einen ruhigere, andächtige Songs wie der Einsteiger "Ukjend Land" oder "Soria Moria", zum anderen flottere, tanzbare Nummern wie "Hoyr Min Song", das durchaus auch Lagerfeuerromantik versprüht. Ja, hier wird aus dem Vollen geschöpft. Beim andächtigen "Enno Naer" fühlt man sich zudem aufgrund der eingesetzten Flöte auch mal auf die grüne Insel versetzt. Ebenso bei "Draumen", das sehr ruhig und verhalten beginnt, dann aber nimmt der Song an Fahrt auf und mit der fröhlichen Melodieführung machen Glittertind hier nichts verkehrt.
Wer Musik ohne Stromgitarren nichts abgewinnen kann, muss einen Bogen um diese Scheibe machen. Wer aber auf gefühlvollen Folk steht, muss sich dieses Album zulegen.

Ray

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