Review
Whitesnake - The Purple Album
Als der damals 22-jährige David Coverdale 1973 bei Deep Purple einstieg und somit seinen Vorgänger Ian Gillan (vorübergehend) ersetzte, wurde er quasi über Nacht zum Rockstar. Drei Jahre und drei Alben sollte der Trip für Coverdale andauern - drei Jahre, ohne die seine spätere Karriere mit Whitesnake ab 1976 im Grunde undenkbar gewesen wäre. Daher versteht es der heute 63 Jahre alte Sänger als Hommage an seine ehemaligen Bandkollegen und Tribut an die gute alte Zeit, wenn er auf seinem mittlerweile zwölften Studioalbum seine Lieblingssongs von den Purple-Meilensteinen Burn, Stormbringer und Come Taste The Band covert. Die auserkorenen Stücke tragen den unmissverständlichen Snake-Stempel, was auch bedeutet, dass sie nicht in einer Woge aus Hammondsounds ertränkt wurden. Das Tasteninstrument ist zwar auch auf Coverdales Purple-Album nicht ganz außen vor, den Unterschied zu den Originalen merkt man aber schon.
Geboten wird - man ahnt es ja bereits - eine lange Reihe zeitloser Klassiker, allen voran der prächtige Opener "Burn", gefolgt von markanten Evergreens wie "You Fool No One" oder dem ewigen Purple-Liveklassiker "Stormbringer". Die wehmütigen Balladen "Sail Away" und "Soldier Of Fortune" dürfen in diesem Kollektiv natürlich auch nicht fehlen. Freilich kann das gesamte Unternehmen nun auf geteilte Meinungen stoßen. Für Fans beider Bands - Deep Purple und Whitesnake - mag das Purple-Album zwar prinzipiell eine interessante Sache sein, ein bisschen mehr hätte Herr Coverdale aus dem Projekt aber schon herausholen können. Trotz zeitgemäßem Sound plätschert das Material streckenweise arg saftlos durch die Membrane und an den Zauber der Originale kommt der lila Aufguss (selbstverständlich) nicht heran.
Ohne Wertung