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Thunder - Wonder Days

Thunder - Wonder Days
Stil: Hard Rock
VÖ: 13. Februar 2015
Zeit: 46:50
Label: EarMusic
Homepage: www.thunderonline.com

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Was in etwa so klingt wie ein schöner Roman von Michael Chabon ist vielmehr die neueste Scheiblette einer Hard Rock-Institution. Auch wenn Thunder an ihren kometenhaften Aufstieg nach dem Erstling Backstreet Symphony aus dem Jahr 1990, das mit den Kracher-Singles "Dirty Love" und "Love Walked In" zu umjubelten Auftritten im Wembley Stadion und bei den Monsters Of Rock in Donington führte, nie mehr anknüpfen konnten, gehörten sie doch nach ihrer Reunion 2002 zu gerne gesehenen Gästen im CD-Regal und auch auf Festival-Bühnen. Die Scheiben The Magnificent Seventh (2005) und auch Robert Johnson's Tombstone von 2006 schlugen sich sehr passabel, und auf deutschen Bühnen konnte man die Herrschaften unter anderem wiederholt beim Bang Your Head-Festival erleben (unvergessen natürlich mein Interview, in dem ich den kahlköpfigen Drummer Harry James mit der Frage, ob er denn jemals einen Bad Hair Day gehabt habe, in Nöte und Gitarrist Luke Morley fast zum Platzen brachte - "best interview question ever!!" - wobei diese göttliche Eingebung von Herrn Bernd Weigand stammte, dem hierfür Dank gebührt). 2009 warfen sie allerdings wieder den Knüppel hin, nur um 2013 in Wacken aufzuspielen und nun doch noch ein neues, somit zehntes Studioalbum hervorzukramen.

Wonder Days präsentiert dabei alle Tugenden, für die jeder halbwegs vernünftige Mensch (mit oder ohne Haare) Thunder einfach lieben muss: erdiger, bluesiger Hard Rock, geprägt von Luke Morleys einprägsamen, atmosphärischen Riffs und sofort eingängigen Refrains. Gekrönt ist das Geschehen wie stets von Danny Bowes herausragender Stimmgewalt - so, genau so würde David Coverdale gerne noch klingen, scheitert aber seit Jahrzehnten daran. Bowes hingegen feuert das leicht rauchige Timbre auch live immer zielsicher ins Rund und überzeugt wie auch auf der Bühne durch hörbaren Spaß an der Sache. Schon der Opener "Wonder Days" - inhaltlich eine kleine Hommage an eine Jugend in den 70ern, wie wir sie (hoffentlich) alle erlebt haben - überzeugt mit treibendem Rhythmus und rockiger Attitüde, bevor "The Thing I Want" einen typisch Thunder-mäßig swingenden Vibe bringt. Bestens. Die Ballade "The Rain" verbreitet Country-Feeling, und "Black Water" liefert alle Trademarks der Band ab: mid-Tempo, Atmosphäre, guter Refrain, einfach nur gut. "The Prophet" geht ein wenig untypischer schnell nach vorne, bevor dann "Resurrection Day" im gewohnten, qualitativ hochwertigen Fahrwasser schwimmt. So geht der Reigen fröhlich weiter, so dass unterm Strich ein weiteres superbes Hard Rock-Album bleibt, das der immer sympathischen Londoner Bande bestens zu Gesicht steht. Hoffen wir mal, dass sie sich auch live wieder aufraffen und vorbeischauen. Dann kann ich Harry mal nach seiner Lieblingsfrisur fragen.

Holgi

5 von 6 Punkten

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