Review
Taake - Stridens Hus
VÖ: 12. Dezember 2014
Zeit: 43:30
Label: Dark Essence Records
Homepage: taake.svartekunst.no
Auf Taake ist Verlass! Pünktlich und innerhalb des üblichen Drei-Jahres-Turnus erscheint ein neues Album, das sechste mittlerweile. Eingespielt wurde Stridens Hus ein weiteres Mal von Mastermind Hoest weitestgehend im Alleingang, gelegentlich hat er seine Liveband hinzugezogen oder eben einige Gastmusiker, von denen Infernus (Gorgoroth) wohl der prominenteste auf dieser Platte sein dürfte.
Der Einstieg in das neue Material geschieht mit "Gamle Norig" traditionell samt klirrend kalter Gitarrenriffs, die wie eine Sirene aufheulen. Hymnische Gitarrenwände drücken dem Hörer entgegen, bis im Mittelteil dann ein plötzlicher Umbruch hin zu rockenden Riffs überrascht. Bereits in der Presseinformation wurde darauf verwiesen, dass Hoest nun auch neue Elemente in seinen Sound einfließen lässt, um weiterhin interessant zu bleiben. Das Genre erfindet der gute Mann damit aber nicht, schließlich kennt man derartige Exkurse längst von Carpathian Forest, Darkthrone oder Satyricon. Davon abgesehen wartet das folgende "Orm" tatsächlich mit teils filigraner Saitenarbeit auf, was man durchaus als eine willkommene Weiterentwicklung sehen darf. Die tiefen Chöre im Wikingerstyle machen den Track außerdem zu einem Glanzpunkt des Albums, der fast schon progressive Züge aufweist.
Doch keine Angst! Taake bleibt deswegen so True und Old School, wie man nur sein kann. "Det Fins En Prins" beispielsweise ist lupenreiner Black Metal alter norwegischer Schule und jagt mit ordentlich Schmackes durch die Membrane. "Stank" wurde um einige punkig rockende Einschübe und ein wildes Gitarrensolo bereichert, ehe mit "En Sang Til Sand Om Ildebrann" eine weitere Hymne mit spannendem Aufbau aufhorchen lässt. Schließlich ist mit dem finalen High-Speed-Inferno "Vinger" noch ein Schmankerl für alle Puristen mit an Bord, das auch dem letzten Unkenrufer mundtot machen dürfte.
Bei minimalistischem, aber transparentem Klang gibt es im Schlachthaus ("Stridens Hus") also nicht nur Blutiges zu sehen, sondern durchaus auch einiges an Feinheiten und Details zu entdecken. Vielleicht nicht das Beste aus dem Hause Taake, aber dennoch Black Metal aus der Oberliga, wie er heutzutage selten geworden ist.
Vorheriges Review: Electro Baby - Flies Are Happy About Coyote Shit