Review
Ichabod Krane - Day Of Reckoning
"Und wenn du denkst, es ist sicher tot, zuckt und bewegt es sich wieder und fängt an zu schreien."
Meine ersten Gedanken bei den ersten gesungenen Takten von Jeff Schlinz. Denn zuvor habe ich diesen Stil vor allem bei Rob Halford vernommen. Hoch, höher, klar und exakt auf den Ton. Bei manchem wohl auch auf den Nerv.
Dann war ich mir nicht sicher, ob es nicht vielleicht die falsche Scheibe ist und ich irgendwas Unbekanntes von Rob Halford anstelle von Ichabod Krane erhalten habe, denn der Sound klingt wie eine Demo der ersten Welle des NWoBHM. Der Sound ist unterirdisch für heutige Zeiten und ganz sicher nicht old-school, sollte das jemand behaupten wollen.
Nun aber ein paar Worte zur Band. Ichabod Krane setzt sich zusammen aus Bandmitgliedern von Halloween und Sleepy Hollow. Ob Sleepy Hollow auch Namenspatron bei der neuen Band war, ist mir nicht bekannt, aber die Indizien verweisen darauf, denn in Washington Irvings Erzählung The Legend of Sleepy Hollow ist Ichabod Krane eine wichtige Figur. Neben dem genannten Jeff Schlinz am Mikro befinden sich noch George Neal am Bass, Rick Craig an der Gitarre und Tom Wassman am Schlagzeug in der Band.
Ein paar Worte zu den Stärken der Band möchte ich auch noch verlieren. Denn der praktizierte Heavy Metal im US-Stil, der präsentiert wird, ist von feiner Qualität. Ordentliche Bretter von der Gitarre, der Bass hämmert mit, das Schlagzeug treibt und der Gesang liegt oben auf und reitet die Gesangslinien entlang. Eben genau so, wie man es sich von solidem Heavy Metal wünscht. Da hooken die Riffs, da bohrt sich der Refrain ins Ohr.
Leider ist der Sound Mist, weswegen ich auch eher, so sich die Gelegenheit bietet, zu einem Konzertbesuch der Band rate. Denn bei den Songs gibt es keine Aussetzer oder großen Schwächen. Daher erwarte ich Live-Power vom Feinsten bei Ichabod Krane.
Sophos