Review

Mit Wasted Shells bin ich bisher noch nicht in Kontakt gekommen und das, obwohl die Schweden inzwischen schon acht Jahre auf dem Buckel und zwei Longplayer im Gepäck haben. Diese Unkenntnis muss ich jetzt sagen, ist bedauernswert, denn was die Jungs auf The Collector, ihrem dritten Album, vom Stapel lassen, lässt des Metallers Herz höher schlagen.

Los geht's mit dem rasanten "Machine", bei dem Wasted Shells gleich in die Vollen greifen. Fettes Thrash-Riffing, treibende Drums, eine guter Schuss Death Metal. Das teils düstere Material weiß dabei nicht nur durch exzellente Instrumentalarbeit, sondern auch mit abwechslungsreichem Gesang zu überzeugen. Sänger Ola Svensson bietet neben obligatorischen Gebrüll auch knackige Death Growls oder dem Zeitgeist entsprechenden klaren Gesang, wobei letzterer wohltuendenderweise nicht dieses allseits bekannte jammerhafte Genöle st, sondern durchaus mit rockiger Kante zu überzeugen weiß. Wenn ich ehrlich bin, je öfter sich The Collector im Player dreht, desto mehr kann mich diese Art zu singen überzeugen und desto mehr kann ich eigentlich auf die Aggro-Teile verzichten.

Aber es ist wie es ist, Wasted Shells machen auf The Collector vieles richtig. Abwechslungsreiche Songs, die von aggressiv bis verträumt alles bieten, werden leidenschaftlich vorgetragen und reißen den Hörer von Beginn an mit. Neben dem bereits erwähnten "Machine" kann ich noch "Stand Alone" oder das fast progressive "A Barren Country And The Walking Dead" als Anspieltipps empfehlen. Stellt sich nur noch die Frage, woher man die anderen Wasted Shells-Alben bekommt!

Lord Obirah

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