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Cobra - To Hell

Cobra - To Hell
Stil: Traditional Heavy Metal
VÖ: 02. Mai 2014
Zeit: 40:54
Label: Van Records
Homepage: www.facebook.com/CobraPeruHeavyMetal

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Wir schreiben heute den 16.4.2014 und es könnte sehr gut sein, dass ich im Folgenden die Besprechung einer DER Platten des Jahres (immer subjektiv gesehen, versteht sich...) zu Papier bringe. Die Rede ist von To Hell, dem zweiten Longplayer nach Lethal Strike (2011) einer Combo aus dem fernen Peru namens Cobra. Andres und Nito an den Gitarren, Screamer Harry el Sucio, Augusto am Bass und Pochuk an den Drums zocken sich bereits seit 2007 durch ihr Heimatland und bringen es auf zwei Demos, eine Split (mit Skull aus Kolumbien) und ein "offizielles Bootleg" von 2009 (die Kamikaze Tapes). In der peruanischen Metalszene sind sie von daher keine Unbekannten, hierzulande jedoch dürfte die Band nur den eingefleischtesten unter den eingefleischten Traditionalisten bekannt sein.
Was macht das Album so besonders? Erstmal die rohe Power und Energie der Aufnahme und Produktion. Der Retrowahn hat bei vielen Formationen dazu geführt, sich aufnahmetechnisch an den frühen 80ern zu orientieren, oft mit bescheidenem Erfolg. Im Falle von Cobra klingt die Platte jedoch tatsächlich so, als ob wir 1983 hätten und der Heavy Metal sich gerade mausert, seinen globalen Siegeszug anzutreten. Zweitens gelingt es den Peruanern, diverse metallische Colorierungen der Anfangstage unser aller Lieblingsmucke stilsicher aufzusaugen, dabei jedoch eine eigene Note einzustreuen und so letztlich ganz und gar nach Cobra zu klingen. Drittens sind sieben der acht Songs (obwohl auch stark, fällt der Opener "Beyond The Curse" nuancenweise ab) auf To Hell absolute Überhämmer, traditionelle Metalhymnen, vorgetragen mit in jedem Akkord, in jedem Solo, in jedem spitzen Schrei spürbarer Leidenschaft für den Heavy Metal und hoher musikalischer Versiertheit an den jeweiligen Instrumenten.
Einige Beispiele: "Fallen Soldier" etwa lässt einen wohlig an die Anfänge von Running Wild (Branded And Exiled, Gates To Purgatory) denken und gefällt zudem durch die in optimaler Wechselwirkung mit dem Gesang inszenierten Doppel-Leads der Gitarrenfraktion bzw. Iron Maiden-bis-zu-Piece-Of-Mind-Gedächtnispassagen (solche gibt es so einige auf der Scheibe). "Rough Riders" dagegen erweist sich als Bastard aus alten Priest der Killing Time-Periode und NWOBHM-Bands wie Battleaxe oder Avenger. "Beware The Wrath" ist gespickt mit herausragenden Soli und erneut Doppel-Leads, die ihresgleichen suchen, wobei der Gesang erst spät im Song einsetzt, was einen Überraschungseffekt kreiert. Vergleichen lässt sich der Track etwa mit "Dynamite" von den Scorpions oder "Freewheel Burning" (Priest). Oder der großartige Titlesong: ein Speed Metal-Brocken, der nicht nur Savage Grace-Querverweise in sich trägt (auch vom Gesang her), sondern noch weiter zurück reicht und bei Savages Loose N‘ Lethal ansetzt.
Selbstredend: das Rad des Metal haben auch Cobra (übrigens nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen NWOBHM-Band, wobei lustigerweise auch zu deren LP Warriors Of The Dead Verbindungslinien auftauchen) nicht neu erfunden. Doch selten ist ein Rad, um im Bild zu bleiben, so gelungen hergestellt wurden, mit so viel Gespür für Melodien bei gleichzeitigem hohem Härtegrad. To Hell hat alles, was im traditionellen Metalbereich eine Überscheibe benötigt. Absolute Kaufempfehlung!!

Fuxx

6 von 6 Punkten

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