Review

Im schönen, steten zwei-Jahres-Rhythmus veröffentichen BRDigung schon seit Beginn ihre Alben, da macht auch das nunmehr vierte Album keine Ausnahme. Man darf sich freuen auf über 50 Minuten feinstem Punk-Rock.
Ihrer Mischung aus eingängigen Punk mit leichter Metal-Schlagseite sind die Jungs vom Niederrhein auch anno 2014 treu geblieben. Gewürzt wird das Ganze einmal mehr mit bissigen, ironischen aber stetes ehrlichen Texten, bei denen man immer wieder gerne zwischen den Zeilen liest.
Los geht's nach einem kurzen Intro mit dem Titelsong, der sich mit der Lethargie unserer heutigen Gesellschaft, die sich die goldenen Ketten selbst angelegt hat, beschäftigt. "Keiner Stirbt Allein" kommt sehr flott und hochmelodisch durch die Membrane und dürfte mit seiner locker-flockigen Melodieführung für so reichlich Bewegung vor der Bühne sorgen. Doch der Text dazu ist alles andere als fröhlich, hier spricht der Titel für sich. Nach dem im Midtempo gehaltenen "Duschen Unter Wolken" sorgt das flotte "Sommerlied" wieder für reichlich Bewegung, auch wenn es mich immer wieder an die berühmte Band aus Berlin erinnert. Mit der heutigen Schnelllebigkeit so mancher "Beziehung" wird mit "Nicht Mein Problem" abgerechnet. Dass BRDigung aber auch anders kann, wird mit dem ruhigen "Endlose Nacht" gezeigt. Zwei Fliegen mit einer Klappe werden mit "Tanz Dickes Kind" geschlagen: zum einen mit der obskuren Namenswahl so mancher Eltern und zum anderen... nun, das kann man sich angesichts des Titels ja denken. Mit "Trügerischer Frieden", einem treibenden Song, dessen Refrain noch einmal zum Mitträllern einlädt, endet das Album dann viel zu schnell, so dass einem keine Wahl bleibt, als erneut auf Play zu drücken.
Mit In Goldenen Ketten haben die vier Jungs wieder einmal ein sehr kurzweiliges Album abgeliefert, das der Gesellschaft schonungslos den Spiegel vor die Nase hält.

Ray

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