Review
Discreation - The Silence Of The Gods
VÖ: 18. Oktober 2013
Zeit: 41:32
Label: Remission Records
Homepage: www.discreation.de
Gerade mal drei Alben in zwölf Jahren Bandgeschichte sind zwar nicht gerade viel, aber hier zählt klar Klasse statt Masse. Das Vorgängeralbum ist ja bei meinem Redaktionskollegen Hannes auf Wohlwollen gestoßen und da kann ich mich angesichts des dritten Albums The Silence Of The Gods einfach nur anschließen.
Die fünf Hessen (an den Drums neu verstärkt) zocken so herrlich frisch und frei von der Leber weg, dass es eine wahre Freude ist. Dabei schwingen sie das Todesmetall-Zepter querfeldein durch sämtliche Geschwindigkeitsregionen, ohne den berühmten roten Faden aus den Augen zu verlieren. Auch Melodien werden zuhauf verwendet, so dass man das Gehörte durchaus auch als Melodic Death Metal bezeichnen kann, allerdings ohne in die übliche Göteborg-Schublade gesteckt werden zu müssen. Bestes Beispiel hierfür ist der Titeltrack, der gekonnt zwischen flottem Uptempo und groovendem Midtempo wechselt und so den Song sehr kurzweilig erscheinen lässt. Wesentlich flotter geht es da schon bei "Tombworld" zu Werke, der nach dem orientalisch anmutenden Einstieg rasant an Fahrt gewinnt. In den unteren Regionen treibt dagegen "Wartribe" sein Unwesen, dieser Song kommt einer Dampfwalze gleich durch die heimische PA, hier wird man schier überrollt. Die Groove-Keule packt man jedoch bei "I Reign Supreme" aus, einem Song, der sich sofort in der Nackenmuskulatur festsetzt und dort für unaufhaltsame Zuckungen sorgt. Etwas progressiver geht es dagegen bei "Falling Backwards In Time" zu, einem Song, der etwas sperrig aufgebaut ist.
Mit The Silence Of The Gods zeigen Discreation eindrucksvoll, wie man melodische Death Metal-Songs abseits der ausgelatschten Pfade kreiert. Sehr zu empfehlen.
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