Review
Betzefer - The Devil Went Down To The Holy Land
Betzefer-Fans mussten in der Vergangenheit schon einiges an Geduld aufbringen. Ganze sechs Jahre lagen schließlich zwischen den ersten beiden Alben! Zum Glück mussten sie nun auf Album Nummer drei - The Devil Went Down To The Holy Land - nicht ganz so lange warten und enttäuscht werden sie mit Sicherheit ebenfalls nicht.
Zumeist im Midtempo unterwegs, bauen die Israelis auch 2013 ihre Songs auf ein meterdickes Fundament aus Groove und Energie. Irgendwo zwischen Metalcore, Thrash und Stoner Rock sind sie zuhause und liefern den perfekten Soundtrack für den nächsten Moshpit, der sich zu solch einer Mucke übrigens auch ganz bequem in den eigenen vier Wänden und ohne Kontrahenten aufziehen lässt. Wozu gibt es schließlich Möbel? Lässige Momente, kleine Verschnaufpausen quasi, findet man immer wieder in Form von rockigen Gitarrensoli inmitten einer unbarmherzigen Rhythmusfraktion, so in "Sledgehammer", "The Medic" oder dem coolen Titeltrack, zu dem es übrigens ein ebenso cooles Musikvideo gibt. (Der Wurzel-Sepp auf dem Covermotiv spielt darin die Hauptrolle.) "Suicide Hotline" setzt den Schwerpunkt auf staubtrockenen Stoner Metal. Als reine Abrissbirnen entpuppen sich hingegen "Cash" und "Cannibal", in denen das Gaspedal auch etwas tiefer durchgetreten wird.
Summa summarum fehlt es dem Album zwar etwas an Abwechslung und einigen Songs an Prägnanz - da könnte nämlich schon noch etwas mehr hängen bleiben, als all der Groove, der einen noch Minuten nach dem Hörgenuss in den Gliedern steckt. Im Moshpit dürfte beides aber herzlich wenig gefragt sein.