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Demilich - Nespithe (Re-Release)

Demilich - Nespithe (Re-Release)
Stil: Technical Death Metal
VÖ: 29. November 2013
Zeit: 39:10
Label: MDD Records
Homepage: www.anentity.com/demilich

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Habt ihr in eurer Jugend auch diese seltsamen Spielchen gemacht, bei denen es darum ging, das Alphabet oder gar ganze Sätze zu rülpsen? Oder waren solche Auswüchse des schlechten Geschmacks auf ein bestimmtes, wohl leicht degeneriertes Gebiet beschränkt? Sollte letzteres der Fall sein, ist mir auch klar, warum aus mir nix G'scheites werden konnte...

Na ja, zum Schreiberling hat's immerhin gereicht und in dieser Funktion werde ich derzeit mit Erinnerungen an alte Schandtaten konfrontiert, denn wenn man mit einem Wort beschreiben sollte, wie der Gesangsstil von Antti Boman auf Nespithe klingt, wäre das wohl "rülpsend". Damit meine ich nicht die üblichen Gurgelrülpsgrunzröchel-Versuche der typischen Death Metal-Frontleute, sondern hier haben wir es definitiv mit einer vertonten Gastritis zu tun. Das verdirbt mir auf Dauer den Spaß an einer Scheibe, die viel mehr zu bieten hat als besagte Stimmbandübungen. Denn Nespithe ist ein hochkomplexes, progressiv-technisch angelegtes Death Metal-Album, das auch 20 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung musikalisch seinesgleichen sucht. Mit Sicherheit nicht für jedermann geeignet, entfaltet sich die Scheibe erst nach einigen, wenn nicht sogar vielen Durchläufen in ihrer vollen Vielschichtigkeit. Cynic und Atheist auf der einen Seite, Immolation und Gorguts auf der anderen, so könnte man den Sound des Albums grob beschreiben, womit auch schon die Zielgruppe grob umrissen wäre.

Technisch ist dieser Untergrund-Juwel immer noch auf der Höhe der Zeit, sowohl was den Klang der Scheiblette angeht als auch das unbestreitbare Können der beteiligten Musiker. Ich konnte leider nicht feststellen, ob das Re-Release einer Frischzellenkur unterzogen wurde oder nicht, aber wenn das Ding schon vor 20 Jahren so klang, dann ziehe ich den Hut. Nicht dabei waren beim Original die vier Bonustracks, die es bei der Neuveröffentlichung als Zusatz gibt, allerdings fehlen sie beim Promo-Material ebenfalls, weswegen ich mir eine Beurteilung selbiger spare.

Nespithe ist anstrengend, aber auch lohnend. Noch lohnender aber wäre die Scheibe, wenn die vertonte Magenverstimmung am Mikro nicht wäre, die verursacht mir echt Sodbrennen. Wer aber darüber hinwegsehen oder -hören kann, der sollte sich ernsthaft mit der Band und dem Album beschäftigen.

Hannes

Ohne Wertung

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