Review
Tragik - Hunger
1997 hatte Mastermind und Multiinstrumentalist Phil Vincent eine Hand voll Songs beisammen, die ursprünglich für Acts wie die Scorpions, Ozzy Osbourne und sogar Madonna gedacht waren. Nachdem jedoch von deren Seite kein Interesse vorlag, entschied sich Vincent dafür, das Ganze unter seinem eigenen Namen mit dem Titel Rising zu veröffentlichen. Zig Outputs später hat sich Vincent heute zu einem renommierten und gefragten Composer im AOR-Bereich gemausert, der mit diversen eigenen Projekten am Start ist. Darunter auch die Band Tragik, in der er zusammen mit Damian D'Ercole (Git.) und Dirk Phillips (Drums) zockt und die dieses Jahr Hunger abfeuert.
An der Schneise zwischen Melodic- und klassischem Hard Rock bietet die Scheibe neun Tracks, von denen der zwölf-Minüter "Eye in The Sky", unterteilt in vier verschiedene Parts, zunächst hervorsticht. Ein toll arrangiertes Mini-Opus, in dem sich klasse Gitarrensoli, exzellente Vocalharmonien und Chöre, irre Key-Parts, die an 80er-Pop erinnern, und härtere Passagen die Klinke in die Hand geben.
Darüber hinaus: Im Opener "Giving Up" wandelt Vincent auf den Spuren Whitesnakes in ihrer Mainstream-Phase und "No Tomorrow" ist ein feines Stück Melodic Rock geworden, in dem vor allem die Gesangslinien überzeugen und der Anfang lustigerweise als Hommage an Alice Coopers "(He's Back) The Man Behind The Mask" durchgeht.
Soundtechnisch ist hier alles im grünen Bereich und viele der Nummern prägen sich schnell beim Hörer ein. Qualitätsarbeit, die vielleicht noch den einen oder anderen Überraschungsmoment mehr vertragen hätte.
Fuxx