Review
Hour Of 13 - Hour Of 13 (Re-Release)
Hour of 13 gelangten mit ihrem 2006er Debüt gleichen Namens schnell zu bescheidenem Ruhm im Untergrund der Doom- und Okkultgemeinde. In logischer Konsequenz war die auf eine überschaubare Stückzahl begrenzte LP recht schnell vergriffen und erfreut sich nun einer zweiten Auflage mit überarbeitetem Coverdesign, aber ohne Bonusmaterial. Wie die meisten anderen ihrer Zunft bauen auch Hour Of 13 auf einem unerschütterlichen Fundament namens Black Sabbath. Tiefe Gitarren, bedrohliche Riffs und ein klagender, fast schon etwas weinerlicher Gesang, vorgetragen mit der Geschwindigkeit eines erstarrenden Lavaflusses - die Rezeptur ist hinlänglich bekannt. Ein 70er-Jahre-Vintage-Sound darf natürlich ebenfalls nicht fehlen.
Wen die offensichtliche Räuberei nicht stört, der wurde und wird von Hour Of 13 nicht enttäuscht. Denn das Songmaterial ist durch die Bank überzeugend inszeniert und geht unter die Haut, allen voran Titel wie "The Correlation", "Grim Reality" und "Submissive To Evil". Letztenendes haben die Amis mit anderen vergleichsweise jungen Formationen dieser Subkultur aber eines gemeinsam, nämlich dass sie an die Klasse und Genialität des Originals einfach nicht heranreichen. Nun, da die unumstößlichen Großmeister des Fachs in ihrer (Beinahe-)Urbesetzung nach 35 Jahren mit einem mächtigen, alles andere relativierenden Werk zurück unter die Lebenden gekehrt sind, kann oder muss man sich natürlich schon die Frage stellen, ob all die Nachahmer und selbsternannten Erben überhaupt noch jemand braucht. Diskussionsstoff, sicherlich. Davon abgesehen: wer von satanischem Doom Rock nicht genug kriegen kann und das Debüt von Hour Of 13 noch nicht sein Eigen nennt, kann im Grunde bedenkenlos zugreifen.
Ohne Wertung