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A Sickness Unto Death - Despair

A Sickness Unto Death - Despair
Stil: Doom Metal
VÖ: 03. Mai 2013
Zeit: 47:27
Label: Source Of Deluge
Homepage: www.asicknessuntodeath.de

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Der Begriff der Verzweiflung, wie ihn Kierkegaard definierte, ist das Debütthema des Duos Tim Ziegeler und Michael Maas. Passenderweise wählten sie den Doom-Metal als ihr maßgebliches Genre. Kierkegaard scheint den beiden Herren insgesamt mehr zu bedeuten, da sie sich gleich nach einem seiner Werke benannt haben: A Sickness Unto Death (auf Deutsch: Die Krankheit zum Tode).

Gesang und Lyrics liegen in den Händen von Tim Ziegeler, der mich beim klaren Gesang in manchen Passagen an Jarno "Jape" Perätalo von To Die For erinnert. Sämtliche Instrumente wurden von Michael Maas eingespielt.

Inwieweit der philosophische Ansatz von Kierkegaard sich über das eigentliche Thema hinaus in den Lyrics niederschlägt, vermag ich nicht zu sagen. Wo aber die Thematik ansatzweise gut zum Ausdruck kommt, ist die Umsetzung in die Musik. Auch wenn ich mir hier noch mehr Abwechslung wünschen würde. Es herrscht ein getragener, melancholischer Ton vor, der höchstens durch die Growls mit aggressiveren Tönen gemischt wird. Dabei sind die Growls ein Part, der mich ein wenig stört, da diese weniger überzeugen können als die klaren Parts.

Der Doom Metal ist irgendwo zwischen Candlemass, Paradise Lost und Memento Mori angesetzt. Sie haben Eigenständigkeit in ihrer Musik behalten, wenngleich das Genre stark genug in der Musik zu finden ist, dass Querverbindungen gerade zu den stilbildenden Größen immer wieder aufzufinden sind. Es ist schlicht nichts Neues, was A Sickness Unto Death erfindet, sondern solide Musik, die episch-melancholische Metal-Klänge mit dem Thema zu verbinden versucht. Das gelingt ihnen sehr treffend. Doom meets despair.

Somit erhält der Käufer von Despair gut gemachten Doom Metal. Nicht mehr, nicht weniger. Überraschungen gibt es kaum. Eine gute Idee war es, einen Teil des philosophischen Textes von Kierkegaard als Lyrics zu verwenden, wie es beim Song "Despair" geschehen ist. Auch wenn die Musik stellenweise ein wirkliches Verstehen nicht möglich macht, so gelangen immer wieder passend einzelne Begriffe wie despair oder misery in den Vordergrund. Höhepunkt für mich ist dann aber das Opus "Ghost Light Dawn", das auf neun Minuten die Bandbreite an musischem und gesangstechnischem Können der Band präsentiert.

Insgesamt ist Despair eine Scheibe ohne große Schwächen. Was ich vermisse, ist die Dramatik und auch der Schmerz, die ich gerade bei Kierkegaard als Namensgeber erwartet habe.

Sophos

4 von 6 Punkten

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