Review
Silver Horses - Silver Horses
Silver ist ja bekanntlich das Pferd vom Lone Ranger, aber ob diese Ikone der populären Western-Kultur hier Pate stand, das können wir weniger beantworten. Schon abgesicherter ist die Information, dass bei dieser Formation Tony Martin am Mikro steht, und der Kollege hat ja durchaus ein paar spannende Punkte auf seinem Lebenslauf stehen, allen voran die Werke, die er mit Black Sabbath einsang, als die mal weder mit Ozzy noch mit Dio unterwegs waren. Mit "The Headless Cross" hat er mindestens einen Klassiker auf dem Kerbholz, und somit hören wir schon gerne zu, wenn er dieser italienischen Kombo seine Stimme leiht.
Die Herren Gianluca Galli an der Gitarre, Andrea Castelli am Bass und Matteo Bonini am Schlagwerk fabrizieren allerdings keineswegs eine Sabbath-Kopie, sondern vielmehr eine tiefe Verbeugung vor anderen Vertretern des 60er- und 70er-Sounds wie Cream, Led Zeppelin und anderen, schwer durchmischt mit einer Prise Blues und vielen akustischen Elementen. So kommen denn Songs wie "Rub It On Me" (was auch immer da reingerieben werden soll) weniger riffmeister-lastig denn atmosphärisch daher, mit teilweise etwas psychedelischer Schlagseite, die aber zum Gesamtambiente passt. Dass dabei auch gefühles, balladeskes Material zum Zuge kommt, wie bei "Suddenly Lost", hebt das Gesamtvergnügen weiterhin.
Eine feine Sache somit für alle, die gerne verfolgen was eine bewährte Rock-Stimme so macht, die es im Gegenteil zu vielen anderen Kollegen durchaus noch drauf hat.
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