Review

Im Münchner Glam- und Hard Rock-Underground (na ja, gibt es den überhaupt?) tut sich etwas, denn Rustinal werfen ihre Debut-EP Kickstart auf den Markt. E-Man (Voc.), Jules McLovin (Git.), Tom Twist (Git.), Chrizzo C. (Bass) und Bobby Blue (Drums) setzen dabei auf eine etwas schorfigere Variante dessen, was im Allgemeinen als Sleaze Rock/Metal bekannt ist, schielen dabei aber auch in Richtung grooviger Acts wie Extreme oder streckenweise Little Caesar.
Nett eingespielt ist Kickstart schon, die Vocals von E-man kommen meist recht dirty rüber, vor allem in "On Ice" und dem - genau - bluesrockig in Szene gesetzten "Bloody Sunday Blues". "The Only Thing You'll Ever Love" ist dann entgegen der Erwartung keine Herz-Schmerz-Ballade geworden, sondern als Highlight des Albums ein echter Straßen-Sleazer im Stile von Faster Pussycat. In diesem Song zeigen Rustinal, dass sie durchaus echtes Potential besitzen und in Zukunft mit ihnen gerechnet werden kann. Auch der Abgang mit "Coming Home" weiß durch eine dem Song innewohnende Dynamik und bisweilen schöne Gesangslinien zu gefallen, wenn auch das Eingangsriff sehr, sehr an Mother Love Bone's "This Is Shangrilla" erinnert (damals, damals Titelmelodie von Headbanger's Ball mit Vanessa Warwick).
Was allerdings wirklich nervt, sind einige Passagen im beigefügten Promosheet, wo von einem "glitzernden Stern am Rock-Himmel" oder dem "einzigartigen Musikstil" der Band (was so einfach nicht stimmt) die Rede ist. Müssen solche Banalitäten denn sein, wenn da eine Band ist, deren Sound sich doch auf viel genauere Art und Weise definieren ließe? Whatever. Ein gutes Debut. Könnte einer live mal austesten.

Fuxx

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