Review
Krohm - A World Through Dead Eyes
VÖ: 27. September 2004
Zeit: 53:19
Label: Vicious Recordings
Homepage: www.krohmcrypt.com
Bei Krohm handelt es sich um ein Ein-Mann-Projekt aus den Staaten. Der etwas dämlich klingende Name ist interessanterweise der irgendwie sinnfreie Versuch einer Eindeutschung des Namens eines Druidengottes namens Crom. Der Mann hinter dem Projekt ist ein gewisser Numinas, wobei die Verwendung eines Pseudonyms natürlich gleich auf Black Metal schließen lässt.
So weit, so gut. Denn jetzt wird es schlecht. Wir müssen schließlich auch über die Musik reden. Und die hat ein ganz großes Problem: Nämlich die Produktion. Was der gute (oder böse?) Herr Numinas seinen Hören da zumutet, ist eigentlich unzumutbar. Die Gitarre verschwindet in einem Geräuschbrei, der an Radio ohne Radiosender erinnert, nur viel schlimmer. Es schmerzt richtig in den Ohren. Das einzige, was man außer einer Menge Kreischen dennoch wahrnimmt ist ein gelegentliches Klacken (Schlagzeug?) sowie das mitunter direkt kirmeshafte Hin- und Hergefloppe einer Bassgitarre. Ein Blick ins Kleingedruckte bestätigt meinen ersten Verdacht: Herr Numinas hat selbst produziert. Davon würde ich ihm allerdings für die nächste Aufnahme doch entschieden abraten.
Wir wollten ja eigentlich gerade über die Musik reden, aber da gibt es nicht mehr viel zu sagen. Das Konzept ist wohl, soweit überhaupt ersichtlich, meditativer Lowtempo Black Metal, der aber in der indiskutablen Abmischung völlig untergeht. Auch wenn Stücke wie "A Lurking Dream" schon irgendwie an die früheren Outputs eines gewissen Grafen G. erinnern (z.B. an "Gebrechlichkeit" auf der Filosofem), sollten auch Burzum-Jünger einen weiten Bogen um A World Through Dead Eyes machen.
Underground hin, Misanthropie her: Es gibt, was die Produktion angeht, schon irgendwo eine Schmerzgrenze, und die ist hier klar überschritten. Auf eine Note verzichte ich, da eine solche sich eigentlich vor allem an der Musik selbst orientieren sollte. Das ist aber in diesem Fall gar nicht möglich.
Tankred
Ohne Wertung
Vorheriges Review: The Forsaken - Arts Of Desolation