Review

4 Shades Of Me ist das zweite Album, bei dem Mona Beck hinter dem Mikro steht und eindrucksvoll zeigt, dass nicht nur im benachbarten Schweden ordentlich von der holden Weiblichkeit gegrowlt werden kann. Zwei Jahre nach dem Dritten Act geht es nun in eine neue Runde.
Schon beim ersten Hördurchlauf wird klar ersichtlich, dass sich so einiges getan hat im Hause Illnath. Hossa!!! Das auf den Vorgängeralben noch vertretene Tasteninstrument (=Keys) wurde mal eben kurzerhand in die Abstellkammer verbannt und auch sonst noch so einiges an schmuckem Beiwerk. Übrig geblieben ist eine geballte Ladung melodischer Death/Black Metal. Der Opener "Blood Warrior" zeigt dann schon mal die flotte Marschrichtung, ehe das zumindest anfänglich etwas gezähmtere "Gallow Hill" nachfolgt. Dann jedoch wird das Gaspedal bis zum Bodenblech durchgedrückt zum "King Of Your Mind". Ihr Gespür für Melodien haben die drei Jungs und das Mädel definitiv nicht mit in die Kammer gestellt, jedoch wird diesen weit weniger Spielraum zugestanden als noch auf dem Vorgängeralbum. Vor allem schneller werden sie anno 2013 vorgetragen. Auch wenn mancher Song mal nicht sofort zünden will ("Pieces"), spätestens beim griffigen Refrain hat der Song gewonnen. Auf Abwechslung wird auf 4 Shades Of Me Wert ebenfalls gelegt, stetig wird das Tempo in den Songs variiert. So beginnt "Captain Of The Seven Seas" als wahre Blast-Orgie, schraubt das Tempo dann kurzzeitig nach unten bis hinab ins Midtempo und prescht dann wieder nach vorne. Dass auch mal ordentlich galoppiert werden kann zeigt sich bei "Unleashed".
Alles in allem eine sehr eindrucksvolle Scheibe, die klar nach Illnath und doch anders als der Vorgänger klingt. Aber ich muss sagen, an Third Act In The Theatre Of Madness kommt diese Scheibe trotz deutlich zugelegter Härtegrade nicht ganz heran.

Ray

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