Review

Die großen Carcass haben viele Bands inspiriert, aber von den Unmengen an Nachahmern haben meines Erachtens nur Exhumed, Impaled, General Surgery und mit Abstrichen Haemorrhage ein Niveau erreicht, das dem großen Vorbild gerecht wird. In die gleiche Kerbe holzen auch die Spanier von Gruesome Stuff Relish und das immerhin schon seit dem Jahre 2000.

Ihr drittes Full-Length-Album hört auf den Namen Sempiternal Death Grind und bietet knapp 40 Minuten lang klassischen Carcass-Grindcore. Innovativ ist das natürlich nicht, auf der Scheibe findet man nichts, was man in dieser Art nicht schon seit 20 Jahren kennt. Aber die Iberer zimmern ihr Material mit einer erfrischenden Unverbrauchtheit ein, der man den Spaß, den das Quartett dabei gehabt haben musste, förmlich anhört. Der Stoff macht über die ganze Spieldauer einen Heidenspaß, nur selten tritt eine kleine Flaute auf, vor allem dann, wenn aufeinanderfolgende Stücke einander im Rhythmus arg ähnlich sind. Aber das sind kleinere Mängel, die nicht wirklich ins Gewicht fallen, denn meist herrscht genug Abwechslung, um den Hörer bei Laune zu halten.

Dass man hier ein Überangebot an technischen Kabinettstücken geboten bekommt, glaubt doch keiner ernsthaft, aber trotzdem haben die vier Herren ihr Album überzeugend eingespielt. Vor allem die Bassläufe machen durchweg Laune, aber auch der Rest der Belegschaft weiß zu überzeugen. Und produktionstechnisch ist der Rundling für Genreverhältnisse geradezu bombastisch ausgefallen und kann dadurch gehörig Druck entwickeln.

Die Scheibe ist kein Werk mit übertriebenem Anspruch, aber genau dadurch so unverschämt sympathisch. Sie ist der Beweis, dass man nicht immer etwas völlig Neues erschaffen muss, um eine gute CD zu veröffentlichen. Manchmal reicht es einfach, unterhaltsame und mitreißende Mucke zu machen und genau das bietet dieser Output.

Hannes

Zur Übersicht
Zur Hauptseite