Review
Blindgänger - Antrieb
Blindgänger... allein der Bandname ist schon fast eine Steilvorlage für einen 1a-Verriss... und fast wäre es auch einer geworden, denn bei den ersten beiden Versuchen, das Scheibchen im Player abzuspielen, kam erst mal gar nix. Na, das fängt ja gut an. Schließlich dann hatte der CD-Schacht doch ein Einsehen und schickte die Töne durch die Boxen.
Die auf dem Beipackzettel angegebene Stilrichtung Metal / Rock'n'Roll / Hardcore / Punk trifft die Sache schon ziemlich genau, je nach Song mal mehr das eine, mal mehr das andere. Und doch vermag der Antrieb nicht so recht zu funktionieren. Woran liegt's?
Nun, auf der instrumentalen Seite rocken die Leipziger Jungs meist schon ordentlich nach vorne los, eingebettet in eine gute Produktion. Das Tempo wird gut variiert, mal geht's schneller von statten ("Maschine"), mal etwas gemächlicher ("Wenn..."). Ab und an verliert man aber jedoch den roten Faden aus dem Blickfeld und man verliert sich in Spielereien. Auch das gewisse Quäntchen Energie ist nicht wirklich auszumachen.
Auf der gesanglichen Seite verfügt El Rich (Vocals) eigentlich über das perfekte Organ für diese Art Mucke: schön rau, kratzig und heiser. Doch: er macht zu wenig daraus. Damit steht und fällt das Ganze. Der Gesang ist mir definitiv zu eintönig, da sind keine Höhen und Tiefen, alles kommt völlig gleichmäßig daher. So ist das ein Antrieb mit Kolbenfresser.