Review

Das hört sich doch mal nach einer interessanten Geschichte an: Aaron Brooks (Voc., Git., Piano), Rick Phillips (Git., Mandolin), Spider Monkey (Bass) und Joe Kidd (Drums, Percussion, Propane Tank), zusammen Simeon Soul Charger, beschlossen vor ca. zwei Jahren ihrer Heimat, dem Land der tausend Möglichkeiten, den Rücken zu kehren - anfangs eigentlich nur temporär, um Angelegenheiten mit ihrer europäischen Plattenfirma zu klären. Doch das Münchner Umland hatte es den vier US-Boys dermaßen angetan, dass sie sich kurzerhand entschlossen, hier zu bleiben und sich auf einem idyllischen Bauernhof, ein paar km von der Stadtgrenze entfernt, niederzulassen. Von dort aus bereisen sie seitdem den Kontinent und gehen in den Tour-Pausen ihrer Lieblingsbeschäftigung nach, die da heißt: sich Phantasie-Geschichten ausdenken und diese in altbewährter psychedelic 60s-Machart zu vertonen.
So auch auf ihrer neuen Scheibe Harmony Square. Die Hauptfigur lebt in einer bösen, bösen Welt voller Unterdrückung, Korruption und Revolten, bis sie sich urplötzlich auf dem Harmony Square, dem Marktplatz eines abgeschiedenen Dorfes, wiederfindet und von dort aus Lösungen für all die globalen Missstände entwickelt. Die Story wird dabei in 15 Kompositionen verpackt.

Wie hört sich das Ganze nun an? Es ist ein Auf und Ab zwischen ruhig gehaltenen Sgt. Peppers-Passagen und heavy Einbrüchen, wie man sie bspw. von Monster Magnet her kennt. Der psychedelische Anteil überwiegt jedoch und nicht nur einmal findet man sich in der Welt des ersten Floyd-Albums The Piper At The Gates Of Dawn wieder. Querflöten und Percussions unterstreichen die märchenhafte Atmosphäre in der Brooks mittels toller Vocals seine Lyrics ausbreitet. Alles gut also? Mit ein paar Abstrichen. Das erwähnte Auf und Ab wird mit der Zeit ein wenig vorhersehbar, eine schnellere Nummer zwischendurch hätte das Ganze sicher aufgepeppt. Außerdem hätte man am Overall-Sound sicher noch feilen können. Vor allem bei den Piano-Parts fehlt Volumen, Tiefe.
Insgesamt gefällt Harmony Square aber. Ein schönes Konzeptalbum, das natürlich nur in seiner Gesamtheit gehört volle Entfaltung finden kann.

Fuxx

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