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Devastating Enemy - Pictures & Delusions

Devastating Enemy - Pictures & Delusions
Stil: Melodic Death Metal
VÖ: 23. November 2012
Zeit: 39:15
Label: Rough Trade
Homepage: -

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Devastating Enemy wurden 2009 gegründet und haben in ihrer bisher noch recht kurzen Karriere immerhin schon eine EP und mit dem aktuellen Longplayer zwei vollwertige Alben geschaffen. Produktiv sind die Österreicher also, aber sind sie auch gut?

Nun, so einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten. Technisch beschlagen sind sie auf jeden Fall, das lässt sich nicht wegdiskutieren. Das Quartett beherrscht sein Arbeitsgerät deutlich hörbar und gerade im Leadgitarren-Bereich wird da das ein oder andere Schmankerl aus dem Ärmel geschüttelt. Der überwiegend vorherrschende Kreischgesang geht ebenfalls in Ordnung und die für meinen Geschmack leider ein bisschen zu häufig eingesetzten Pseudo-Klargesänge sind zwar ein genretypisch arg leiernd ausgefallen, aber zumindest erträglich in ihrer Ausführung. Knapp 40 Minuten geht als Spieldauer auch in Ordnung, das Artwork erregt keinen Augenkrebs und die Produktion ist zwar etwas arg modern und glatt, aber gerade dadurch der Mucke umso angemessener.

Denn diese bewegt sich im sehr modern angehauchten Melodeath, der mit leichten Neothrash-Elementen durchsetzt ist. Das ist an sich noch nichts Schlimmes, vor allem, wenn man wie die Österreicher in sich schlüssige Songs schreiben kann. Zwar findet man keine Übersongs, die sich ins Gedächtnis brennen, auf der Scheibe, aber Ausfälle gibt es genauso wenig zu vermelden. Im Großen und Ganzen also solides Liedgut, bei dem relativ geschickt an der Temposchraube gedreht wird, um Langeweile vermeiden zu können. Allerdings gibt es dann doch ein Problem zu verzeichnen, das mir ein wenig den Genuss verhagelt: Die Scheibe klingt ziemlich gesichtslos. Irgendwie hat man den Eindruck, sie könnte von jeder x-beliebigen modernen Melodeath-Band stammen, eigene Ideen sind hier Mangelware. Am deutlichsten erinnert mich die CD an Soilwork, was an sich noch kein Todesurteil ist, andererseits aber die Frage aufkommen lässt, warum man mehr vom eh schon vorhandenen braucht.

Mit genau dieser Frage steht und fällt die Bewertung. Wer mehr vom Gleichen will, der kann hier zugreifen, wer Alleinstellungsmerkmale sucht, ist hier falsch. Ein an sich brauchbares Album versinkt dadurch für mich etwas im Meer der Namens- und Gesichtslosen. Ein bisschen mehr Mut zur Eigenständigkeit hätte da nicht geschadet.

Hannes

3 von 6 Punkten

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