Review
Deus.Exe - Collapse
2005 bedeutet das Ende der Kölner Death Metal-Band Flag Of Decay die Geburtsstunde der Progressive Death-Combo Deus.Exe, die 2008 mit Transhuman ihr Debüt vorlegt. Satte vier Jahre später steht ein neuer Rundling an, der auf den Name Collapse getauft wurde.
Die Scheibe startet nach dem Intro "Entropy" fulminant mit "Unravelling Reality" und "C10N3", die in bester Devin Townsend-/Strapping Young Lad-Manier daherkommen. Letzter bekommt schließlich noch etwas Dimmu Borgir-artige Keybordsounds spendiert. "Bathed In Dark Matter" erinnert dezent an die kanadischen Holzfäller von Kataklysm, außerdem fährt der Song einige memorable Gesangs- und Gitarrenmelodien auf. "Ecophagy" ist ein verkopftes Riffmonster mit elektronischen Untermalungen, das Meshuggah zur Ehre gereichen würde. Auch hier finden sich wieder einige Klargesänge, die nachhaltig im Gedächtnis bleiben. In ähnlich komplexe Kerben schlagen die folgenden Songs, kommen aber nicht mehr ganz an das Anfangsniveau heran. Mit "h+13 - Deltion)" gibt es es dann den langsamsten Track des Albums, der fast schon als modernes Doommonster durchgeht. Am Ende weiß das flotte "Ultraviolent Light" noch zu überzeugen, weil Deus.Exe hier relativ straight zu Werke gehen, bevor "At The Edges Of Consciousness" mit einigen Pain-Referenzen die Scheibe etwas gemäßigter beschließt.
Müßig zu erwähnen, dass der Sound hier stimmig, transparent und brutal ausfällt, was Lasse Lammert vom Lübecker LSD Tonstudio zuzuschreiben ist. So schallen die Songs ziemlich drückend aus den Boxen und entfalten bei etwas höherer Lautstärke ihre ganze Wucht. Schade, dass mich Deus.Exe im Mittelteil etwas verlieren, sonst wäre sicherlich eine höhere Wertung drin. Auch die oft zu findenden Zitate anderer Bands drücken die Wertung etwas. Hier wünschte ich mir mehr Mut zur eigenen Identität. Trotzdem sollten Djent-Fans den Kölner Jungs eine Chance geben.