Review
Pe Schorowsky - Dreck Und Seelenbrokat
So, nun ist es soweit, nach Stephan Weider und Matthias "Gonzo" Röhr kommt nun mit Pe Schorowsky der dritte Onkel mit seinem ersten Soloscheibchen in die Regale. Was ehrlich gesagt schon etwa verwundert, war er doch eher der ruhige Typ, von dem man streng genommen kaum ein Wort vernommen hat. Umso überraschter bin ich, dass Pe von den Drums nun zum Mikroständer gewechselt hat.
Es ist logisch, dass der erste Vergleich mit seiner alten Band getroffen werden muss. Und die Zielgruppe ist auch so ziemlich die gleiche, soviel sei gleich einmal vorweg genommen. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, tja, das muss jeder für sich entscheiden. Festzuhalten bleibt jedoch, dass Dreck Und Seelenbrokat durchaus Laune macht. Zwar muss man sich durchaus etwas an die Stimme von Pe gewöhnen, denn so treffsicher mit seiner Stimme ist er über die Spielzeit gesehen nicht immer, doch gelingt es ihm immer wieder, den Hörer mit eingängigen Refrains, die sich vortrefflich mitträllern lassen, wieder auf seine Seite zu ziehen. Gutes Beispiel hierfür ist "Geist", der etwas unauffällig beginnt, sich dann aber in einen schön treibenden Song steigert.
Ansonsten regiert auf Pes Debut der meist flotte Punk-Rock, der so einiges zu sagen hat, auch wenn man des öfteren zwischen den Zeilen lesen muss/sollte. "Nur Noch'n Tag" behandelt die alltägliche Lethargie so mancher Mitmenschen, bei "Nachschlag" ist der Name Programm, hier gibt es einen kleinen Nachschlag für alle Onkelz-Anhänger, so viel sei an dieser Stelle verraten, den Rest gilt es, selbst rauszufinden.
Tja, bei der Note muss ich zugeben, dass ein kleiner Onkelz-Bonus mitspielt, denn an die bereits angesprochene gesangliche Treffsicherheit muss man sich stellenweise gewöhnen. Ansonsten ist Dreck Und Seelenbrokat eine durchwegs runde Sache, die definitiv Laune macht. Und nur darauf kommt es schließlich an, oder?