Review
Cripper - Antagonist
Juhuu, endlich ein neues Cripper-Album! Die Band um Frontröhre Britta Görtz, die sich vor nicht allzu langer Zeit auf der 70.000 Tons Of Metal-Rundreise beweisen durfte, stellt nun ihr drittes Album ins Regal.
Also los geht's, Scheibe in den Player, Play und gut 46 Minuten später... ähm, ja, nett, aber wo ist das fetzige Album, das ich mir erwartet habe, wo die großen Thrashkeulen, die mir die Rübe vom Hals hauen? Nach dem ersten Durchgang bin ich ehrlich gesagt, etwas ernüchtert. Nun, getreu dem Motto while(!(succeed == try())); auf zu weiteren Durchläufen. Ja, schon besser. Der Sound ist bombastisch und bringt alle Feinheiten gut zur Geltung. Die Gitarren riffen fett (Exodus lassen grüßen), der Bass ist wuchtig und das Schlagzeug bekommt ordentlich Haue. Auch der Gesang fügt sich passend ins Bild, kein Geschwurbel oder moderne Anwandlungen, sehr fein. Als Highlights kristallisieren sich nach einigen Durchläufen der Opener "New Shadow", "Totmann" oder "Another Lesson In Pain" heraus. Mein persönlicher Favorit heißt aber "Cocoon", ist mit über sechs Minuten das längste Stück und steht erstaunlicherweise ganz am Ende des Albums. Hier bündeln Cripper all ihre Stärken, toben sich in songschreiberischer Hinsicht nach allen Ecken aus und liefern einen emotional-hypnotischen Oberhammer ab.
Um den deutschen Thrash-Nachwuchs braucht man sich absolut keine Sorgen machen, wenn sich Bands wie Cripper mit Alben wie Antagonist zu internationalem Format aufschwingen. War ich nach dem ersten Durchlauf etwas verstört? Was soll's, Antagonist wächst von Mal zu Mal und bietet bestes Thrash-Futter, von langsam groovend bis hin zu schnell und zerschmetternd. Abzüge gibt's nur, weil sich einige Songs untereinander doch sehr ähneln, aber das sollte keinen davon abhalten, Antagonist zu kaufen.
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