Review
Coven - Worship New Gods (Re-Release)
Achtung Verwechslungsgefahr! Dieses Album namens Worship New Gods stammt nicht aus der Feder jener Okkult-Rock-Pioniere Coven aus Chicago, die 1969 (noch vor Black Sabbaths Debüt) mit ihrem satanischen Erstling Whitchcraft Destroys Minds & Reaps Souls einige Aufmerksamkeit erregten. Diese Coven hier stammen oder besser gesagt stammten aus Detroit, Michigan und veröffentlichten 1987 ihr erstes und einziges, selbst produziertes Album Worship New Gods, auf dem es eine schummrige Mischung aus Doom, Heavy Metal, Black-Sabbath-Riffs und der morbiden Stimmung Celtic Frosts zu hören gab. Klingt ja an sich sehr interessant, ist es am Ende aber leider nicht.
Der vielerorts schaurig-schräge, dilettantische Gesang, die dürftige Produktion, aber vor allem die Abwesenheit wirklich relevanter Songs werfen die berechtigte Frage auf, warum dieses längst vergessene Stück, das bis zum heutigen Tag nur auf Vinyl erhältlich war, wieder ausgegraben werden musste. Reicht es denn nicht, dass bei all den Neuveröffentlichungen dieser Zeit kaum noch einer den Überblick behält? Oder gibt es ein ungeschriebenes Gesetz, dass jede noch so unbedeutende Platte aus den heiligen 80ern recycelt werden muss? Zugegeben, Coven haben mit ihrer Musik zu jener Zeit eine rar bevölkerte Nische belegt. Und einen gewissen Charme will ich dem Material auch nicht absprechen. Aber gute Songs klingen für mein Verständnis einfach anders.
Daher vergebe ich bei dieser Scheibe ausnahmsweise eine Wertung, obwohl in unserem Haus bei einem Re-Release normalerweise davon abgesehen wird. Schließlich kennt die Band hierzulande wohl kaum jemand und außerdem ist es mir ein Anliegen, vor einem ungeprüften Erwerb zu warnen. Ein nachträglich inszenierter Mythos und Redereien von wegen Kult und absolute Rarität ändern an der Qualität des Materials am Ende nämlich auch nichts.
Vorheriges Review: Maryann Cotton - Free Falling Angels