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Cardiac Arrest - Vortex Of Violence

Cardiac Arrest - Vortex Of Violence
Stil: Death Metal
VÖ: 22. Mai 2012
Zeit: 48:26
Label: Ibex Moon Records
Homepage: www.cardiacarrest666.com

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Es gibt Scheiben, in die verknallt man sich schon beim ersten Hinhören, es gibt Scheiben, bei denen nach wenigen Tönen klar ist, dass das nix mehr werden kann und es gibt Scheiben, die langsam wachsen, wobei da wohl das Schwierigste ist, das Anfangs gefasste Urteil noch mal zu überdenken und sich selbst einzugestehen, dass man mit seiner schnell gefassten Meinung nicht immer richtig liegt.

Zur letzteren Gruppe gehört Vortex Of Violence, mit der ich am Anfang überhaupt nicht klargekommen bin und ein Urteil in der Form von "was für ein Mist" schon fast feststand. Aber die Platte wächst mit jedem Umlauf und stellt sich im Endeffekt als schlüssiges, wenn auch nicht hochklassiges Werk dar, welches dem Fan von Death Metal alter Schule durchaus einiges zu bieten hat. Hier ist eigentlich alles Old School: Der Klang, der Songaufbau, die Performance der Band und so weiter. Gerade der Klang hat zu meinem anfänglichen Urteil doch einiges beigetragen, habe ich doch schon lange keine CD mehr hören müssen, die dermaßen blechern und scheppernd durch den Äther rumpelt. Als ob der kleine Oskar Matzerath da am Werke wäre, scheppert sich die Snare leicht asthmatisch durch die Songs und auch der Tieftonbereich glänzt primär durch Abwesenheit. Allerdings kann man dem Klang einen gewissen räudigen Charme nicht absprechen, er erinnert durchaus an die Frühwerke der Death Metal-Pioniere. Nicht zeitgemäß, aber trotzdem nett.

Ähnlich sieht es mit dem Songmaterial aus. Große Aha-Momente gibt es weniger, dafür haben die Amis eine Menge an Groove in ihren meist in Höchstgeschwindigkeit gehaltenen Stücken untergebracht. Doch auch das Bremspedal treten die vier Herren auf Stücken wie dem leicht doomig beginnenden "Depths Of Despair" hin und wieder durch, wenngleich diese Momente deutlich in der Minderheit sind, bestes Beispiel ist das gerade genannte Stück, das sich nach dem schleppenden Beginn recht schnell in den allgemeinen High Speed-Kontext integriert. Abwechslung in Maßen, nicht in Massen, so lautet das Rezept der Band aus Chicago.

Aber nicht das ihres Sängers, denn Adam Scott gehört zu den Goldkehlchen, die eine eher überschaubare Bandbreite an Stimmumfang an den Tag legen und nicht gerade ein Übermaß an Variationsmöglichkeiten bieten, aber er macht seinen Job immerhin ganz ordentlich. Der Rest der Band bietet Standardkost, nicht schlecht, aber auch nicht überragend.

Meinen ersten Eindruck musste ich (gar nicht so) schweren Herzens revidieren, die Scheibe hat durchaus etwas zu bieten. Allerdings können auch viele Durchläufe nicht darüber hinweg täuschen, dass dieser Output nicht das Niveau des Vorgängers erreichen kann. Besser als "brauchbar" wird's einfach nicht, aber das ist immerhin besser als "Mist".

Hannes

4 von 6 Punkten

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