Review
Evilenko - Human (disg)Race
VÖ: 13. April 2012
Zeit: 36:49
Label: Shiver Records
Homepage: www.evilenko.be
Mit Human (disg)Race haben die Jungs von Evilenko, benannt nach einem Film über den sowjetischen Serienmörder Andrei Tschikatilo, der in zwölf Jahren mindestens 53 Menschen ermordet hat, nun ihr erstes Album in den Startlöchern. Wer jetzt allerdings aufgrund des Bandnamens vermutet, dass sich ihre Texte wie bei Macabre um Serienmörder und dergleichen drehen, liegt weit daneben. Evilenko beschreiten ganz andere Pfade, sind ihre Texte doch voller Kritik an der Gesellschaft im Allgemeinen, aber auch den Regierungen, Banken und Religionen dieser Welt im Besonderen, die durch ihre Gier, Rücksichtslosigkeit, Machtbesessenheit und Ignoranz für Kriege, Umweltzerstörung und weiteres Übel verantwortlich sind und dass jeder die Verantwortung auf andere abwälzt. Diese Kritik üben sie sowohl im Großen als auch im Kleinen. Auch das Cover wurde entsprechend gestaltet: Eine Hindugottheit mit Geldscheinen, einer Schusswaffe, einer Bibel und einem Koran in der Hand und einem Davidstern und Patronengürteln um den Hals treibt eine Klinge tief in das Innere der Welt, während er sie in Ketten legt. Der Name der Scheibe passt mit seinem Wortspiel aus "Human Race" und "Human Disgrace" ebenfalls bestens in dieses Konzept. Das ist alles zwar schon mal ganz ansprechend, nun muss aber auch noch die Musik stimmen.
Leider braucht die Band aufgrund eines arg gestreckten instrumentalen Intros mit knapp zwei Minuten etwas zu lang bis es wirklich losgeht. Ein leicht verkorkster Start, den sie aber spätestens mit dem dritten Song wieder gut machen. Das Ganze fährt nämlich recht schnell in den Nacken und kommt sehr treibend und flott aus den Boxen. Aber die Jungs geben nicht durchgehend Gas, sondern treten immer wieder für Moshparts auf die Bremse. Stellenweise wird man dabei an Lamb Of God, Devildriver und Konsorten erinnert. Man kann also sagen, dass die Band sich als Grundzutat des Thrash Metals bedient und diesen mit Death Metal und Hardcore a la Hatebreed vermengt, wobei die Hardcore-Einflüsse den Death Metal doch überwiegen. So ist der Hardcore besonders im Refrain von "Fight For Justice" hörbar, aber auch sonst ist er des Öfteren zu finden.
Alles in allem ist das Material, das uns die Jungs hier präsentieren sehr ordentlich, allerdings fehlen mir zwei, drei Nummern, die herausstechen und neu ist das alles auch nicht wirklich. Im oberen Mittelfeld spielen Evilenko aber sicher mit und man kann die Band durchaus mal im Auge behalten.
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