Review
Atomic Flower - Destiny's Call
Nach inzwischen zwei CDs, dem Longplayer Transmission und der EP Sins To Confess, kommt nun das dritte Werk der atomaren Blümchen, Destiny's Call, in die Plattenregale. Die Schweizer Atomic Flower sind nun schon seit 2001 im Geschäft und dürften dem geneigten Progressive Metal-Fan ein Begriff sein.
Auf Destiny's Call wird weitergeführt, was auf den anderen beiden Scheiben begonnen wurde. Ausgedehnte Songstrukturen, Wechsel zwischen seichten Harmonien und metallischem Geballere, fähige Instrumentalisten und ein ordentlicher Sänger, fertig ist die Progressive Metal-Band. Klingt langweilig? Ist es leider auch.
Eine "Mischung aus Energie und Emotionen, Metal mit Tiefgang," dazu Prog-, Psychedelic- und Doomelemente? So wie das die Band selber tut, könnte man viele Progressive Metal-Bands beschreiben. Die auf dem Presseblatt angepriesene "eigene Prägung" und das "authentische Feeling" fehlen mir hier leider.
Dieses Album bietet leider nichts Neues, sondern klingt eher nach Baukasten. Ein bisserl Progressive Rock, eine Portion Metal, eine Prise Doom, mit Pop und radiotauglichen Passagen abschmecken und gut umrühren.
Ich will den Herren nicht absprechen, dass sie sehr gute Musiker sind, auch nicht, dass sie Songs schreiben können. Allerdings braucht es gerade im Progressive Metal eine gewisse Eigenständigkeit, eine besondere Note. Für Fans des Genres ist diese Scheibe mit Abstrichen sicherlich genießbar; die Produktion ist sehr sauber, die Songs sind stimmig. Textlich geht es um die üblichen Szenarien vom Versagen des sogenannten Systems bis hin zum Elend geplagter Seelen.
Die teilweise sehr poppige Mischung taugt auch ganz gut zum nebenher Hören, es gibt sicherlich Schlimmeres. Hört man aber genauer hin, so wird es schnell langatmig, da die Songs keine Akzente setzen oder den Hörer in irgendeiner Weise überraschen und mitreißen. Dieses Album wird meinen Ansprüchen an ein Progressive Metal-Album einfach nicht gerecht. Die Scheibe wird vom Label als "Weckruf mit dunklen Emotionen" vermarktet. Ich dreh mich lieber nochmal um.