21 Headbänga online
Suche:
Reviews (10415)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Theatres Des Vampires

Interview:
Acid Milk

Live-Bericht:
Narsil

Video:
Leaves' Eyes
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Roy Buchanan kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Roy Buchanan - Live At Rockpalast (DVD)

Roy Buchanan - Live At Rockpalast (DVD)
Stil: Blues Rock
VÖ: 24. Juni 2011
Zeit: 71:57
Label: Made In Germany Music
Homepage: -

buy, mail, print

Ein Protagonist, der sich auf der Bühne sichtlich unwohl fühlt und von einer Truppe begleitet wird, die bestenfalls Schülerband-Niveau vorweisen kann, das Ganze in visuell echter 80er Jahre TV-Qualität, aber zumindest brauchbarem Stereo-Sound aufs Plastik gebannt und komplett ohne Extras ausgestattet, kann solch eine Veröffentlichung wirklich empfehlenswert sein?

Uneingeschränkt wohl kaum, aber ganz so übel, wie die Einleitung vielleicht glauben macht, ist die vorliegende DVD dann doch nicht. Es handelt sich hierbei um den Mitschnitt eines Konzertes von Roy Buchanan, des "besten unbekannten Gitarristen der Welt". Und um eines gleich mal klarzustellen: Was der Mann an seiner Telecaster veranstaltete, ist schlichtweg phänomenal, kein Wunder, dass er zu den Haupteinflüssen von Könnern wie Gary Moore gezählt wurde. Das alles macht aber noch kein gutes Konzert und schon lange keine gute Live-DVD aus, da gehört mehr dazu. So, wie sich Roy auf der Bühne gibt, wundert es mich nicht, dass er den Rolling Stones eine Absage erteilte, als diese ihn in der Band haben wollten, der Mann war die Blaupause eines Antistars. Er passte einfach nicht auf die Bühne und das merkt man zumindest anfangs des Gigs überdeutlich. Zudem hatte er auch noch mit technischen Problemen zu kämpfen, während der ersten beiden Stücke hört man seine Stimme überhaupt nicht, erst danach wird es halbwegs brauchbar, wobei er nicht wirklich als Vokalkünstler bezeichnet werden kann. Aber Gitarre spielen konnte er, davon kann man sich auf diesem Release ein deutliches Bild machen. Und im Laufe des Auftrittes wird er dann auch ein wenig lockerer oder sollte ich schreiben etwas weniger verkrampft, wodurch im Publikum sogar Stimmung aufkam. Ab "Blues In D" wird das Ding dann zu einer einigermaßen runden Sache, den Entertainer vor dem Herrn gibt der ergraute Künstler im Realschullehrer-Outfit zwar immer noch nicht, aber die beiden folgenden Hendrix-Cover zeigen ihn von seiner besten spielerischen Seite und das das reguläre Set abschließende "Messiah" ist schlichtweg wundervoll, zumal da auch niemand singt.

Technisch gesehen handelt es sich bei diesem Rundling um ein Produkt, das... nun ja... sagen wir mal "nostalgisch stimmt". Das Bild schwankt zwischen schlecht und grottig, der Sound ist okay, aber nicht überragend, Bonusmaterial schlichtweg nicht vorhanden. Wo der erwähnte Martin Stevenson wirklich singen sollte, konnte ich nicht ermitteln, so weit ich das überblicken konnte haben nur der Chef und John Steele ihren stimmlichen Beitrag zu diesem Gig geleistet. Zumindest kann man sich herzlich über gewissen Frisuren und Kleidungsstile im Publikum amüsieren, aber wahrscheinlich habe ich damals auch nicht viel geschmackssicherer ausgesehen.

Was zeigt uns diese Veröffentlichung also im Endeffekt. Das Konzert eines begnadeten Gitarristen, der aber einfach nicht auf die Bühne gehörte. Seinen Einfluss auf viele Künstler in allen Ehren, diesen Konzertmitschnitt kann ich nicht als essentiell bezeichnen.

Hannes

Ohne Wertung

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews
Nächstes Review: Prong - Carved Into Stone
Vorheriges Review: Ahab - The Giant

© www.heavyhardes.de