Review
Moonspell - Alpha Noir
Mensch, die Portugiesen hatte ich ja schon längere Zeit nicht mehr auf dem Schirm, und das liegt nicht daran, dass das letzte Studioalbum Night Eternal bereits wieder vier Jahre auf dem Buckel hat. Vielmehr lag es daran, dass mich die Scheiben ab dem 2001er Darkness And Hope nicht mehr sonderlich vom Hocker rissen.
Umso positiv überraschter bin ich nun ob der Klänge, die mir hier entgegen schallen. Der knackige Oper "Axis Mundi" stimmt schon mal prächtig ein: gefühlvolle Melodien treffen auf knackiges Riffing und die doch unverkennbare Stimme von Fernando Ribeiro. Etwas flotter kommt "Lickanthrope" daher, nur beim Refrain wird das Tempo etwas nach unten geschraubt. So weit, so gut. Doch mit "Versus" kommt bereits an dritter Stelle der erste Rückschlag. Dieser Song klingt irgendwie unfertig, unvollständig, irgendwie wie zusammen gestückelt und nicht wie aus einem Guß. Nee nee, das können die Portugiesen doch besser. Ein tief bratender Bass stimmt "Em Nome Do Medo" ein. Ein Song, der im guten Midtempo angesiedelt ist und mit einem schönen Refrain punkten kann. Doch es geht noch besser: "Opera Carne" ist ein treibender Song, der schon vom ersten Einstiegsriff an den Hörer in seinen Bann zieht. Etwas Sister Of Mercy-Feeling kommt bei "Love Is Blasphemy" auf ehe das finale Instrumentalstück "Sine Missione" das Album auch schon wieder beschließt.
Die lange Pause hat sich wohl gelohnt, mit Alpha Noir melden sich Moonspell eindrucksvoll wieder im musikalischen Geschehen. Das Album gibt es auch als Special Edition Doppel CD-Ausführung; hier ist die zweite Scheibe Omega White lt. Labelangaben der dunkle Zwilling zu Alpha Noir. Leider lag mir dieses Exemplar nicht vor, so dass ich nichts darüber berichten kann.
Fans von Moonspell können jedoch bedenkenlos zugreifen und wer wie ich die Portugiesen schon länger nicht mehr gehört hat... Alpha Noir bietet sich definitiv dazu an.
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