Review
Halestorm - The Strange Case Of...
VÖ: 27. April 2012
Zeit: 42:58
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.halestormrocks.com
Holla die Waldfee! Der Opener "Love Bites (But So Do I)" der US-Rockband Halestorm hat es gewaltig in sich. Kernige Riffs, die rattenscharfe Stimme von Sängerin Lzzy Hale und das treibende Drumming fliegen einem selbst und auch den Nachbarn - da der Song laut noch viel mehr Spaß macht - um die Ohren. Fein, fein! In den USA sind Halestorm längst riesige Abräumer und Dauergäste in den Billboard Charts und gerade waren sie auch hier in unserem Ländle als überzeugende Vorband von Shinedown unterwegs. Die fast metallische Grundstimmung des ersten Songs wird aber nicht über das ganze Album hinweg durchgehalten, im Mittelteil kommen mit "Beautiful With You", "In Your Room" und "Break In" ein paar radiotaugliche, balladeske Rock-Nummern zum Vorschein, die durchaus auch auf einem Alanis-Morissette-Album eine gute Figur machen würden. Leider nimmt diese Dreier-Kombination die Fahrt aus dem Album erst mal ziemlich raus. Aber hat man das Ende der Klavierballade "Break In" geschafft (oder der Freundin vorgespielt), wird man von den restlichen Songs wieder wie im Sturm mitgerissen.
Im Großen und Ganzen ist das Mädel mit ihren Jungs und der wilden Mischung aus Punk und Glam-Rock bestens unterwegs und weiß mit lockerem Groove und vielen tollen Refrains ("Daughters Of Darkness", "You Call Me A Bitch Like It's A Bad Thing") zu begeistern. Auch wenn es pathetisch klingt, aber die gute Hale hat echt Eier. Was für ein kraftvolles, ausdrucksstarkes Stimmchen! So richtig schön dreckig und old-schoolig, gepaart mit einem modernen Alternative-Anstrich. Hört euch das unbedingt mal an! Ich denke, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Halestorm auch hier so richtig durchstarten. Ach ja, insbesondere Freunde von Crucified Barbara, Vixen & Co sollten angetan von dieser Kapelle sein.
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