Review
I'll Eat Your Face - Hot Brains Terror
Im Pressesheet wird die Musik von I'll Eat Your Face als Supergrind bezeichnet. Mal sehen was sich hinter dieser Genrebezeichnung verbirgt.
Gleich von Beginn an ist klar, dass es sich hierbei um Musik handelt, die definitiv nichts für zwischendurch oder mal so nebenbei ist. Ständige Tempo- und Rhythmuswechsel von schleppend langsam bis zu Hochgeschwindigkeitseruptionen verlangen die volle Aufmerksamkeit des Hörers. Und auch der häufiger vorkommende Wechsel von cleanen bis zu extrem verzerrten Gitarren trägt nicht zur Eingängigkeit der Songs bei. Atmosphärische und ruhige Passagen geben sich die Klinke in die Hand mit Parts in denen wildeste Grindraserei regiert. Mal wird gegroovet wie Hölle und im nächsten Augenblick wird wieder wie wild los geprügelt. Stellenweise überrascht die Band den Zuhörer sogar mit Anflügen von Melodien, nur um diese im nächsten Moment wieder mit Atonalitäten hinweg zu fegen. Die Songstrukturen reichen also von sehr eingängig bis hin zu extrem vertrackt.
Trotz meines eben gemachten Versuchs, beschreiben kann man die Musik der Ir(r)en wirklich nur schwer - das muss sich jeder schon selbst einmal zu Gemüte führen. Man sollte allerdings die Bereitschaft mitbringen sich mit dem Material etwas zu beschäftigen und nicht gleich nach dem ersten Song total überfahren und abgeschreckt abschalten, denn das Ganze kommt schon recht sperrig daher und erschließt sich erst mit der Zeit. Als grobe Anhaltspunkte in welche Richtung das Ganze geht seien an dieser Stelle Pig Destroyer, Car Bomb und Konsorten genannt.
Der Sound ist sehr gut ausgefallen und versprüht dennoch einen kranken grindigen Charme. Es ist allerdings sehr schade, dass die Band keinen Sänger hat und die Scheibe somit nur aus Instrumentalstücken besteht. Das sollten die Jungs beim nächsten Output unbedingt ändern.
I'll Eat Your Face bieten uns auf Hot Brains Terror wahrlich keine Alltagskost, aber der geneigte Grind-, Technik- und Knüppel-Fan kann durchaus ein Ohr riskieren.
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