Review
Afterfeedback - The First Emotion
Hui, auch Spanien verschliesst sich nicht dem New (oder Nu, oder wie auch immer) Metal-Boom. Klasse, wussten mich doch spanische Bands in der Vergangenheit auch in anderen Metalspielarten durchaus zu überzeugen, z.B. die hervorragenden Heroes Del Silencio (*hüstel*) oder Tierra Santa (*hust*) und noch viel mehr an erstklassigem Stoff. Obwohl... Hard (?) Rock-Schwuchtel und Iron Maiden-Clones...? Hm... Jetzt kommen mir doch leichte Zweifel ob der spanischen Szene...
Musikalisch haben Afterfeedback allerdings nichts, aber auch gar nichts mit den oben genannten Bands am Hut. Zum einen verschliesst man sich schon mal der spanischen Sprache und öffnet sich damit durchaus einem grösseren Publikum. Zum anderen hat man mit klassischem Rock bzw. Metal bloß noch die Benutzung von elektrischen Gitarren gemeinsam.
So bedient man sich zur Genüge aus dem reichlich gefüllten Nu Metal-Fundus und überträgt all das auf sich, was dienlich erscheint: viel zu groß geratene Baggypants, "verwegene" Kinnbärtchen, Rastalocken, Scratches, "tiefergelegte" Gitarren und Aggrovocals, die sich mit melodischen Vocals abwechseln. Sehr originell also... Dazu kommt, dass die Scheibe auf Nu Metal Recordz erscheint. Plakativer geht's wohl nimmer?
Folgerichtig brüllen, rappen und singen sich die sechs Jungs durch ein Dutzend Songs, ohne größere Überraschungen. Jedes Riff scheint man schon mal gehört zu haben und auch die Vocals klingen wie die der großen amerikanischen Vorbilder. Mal klingt man emotional verletzlich, in der anderen Sekunde manisch aggressiv.
Tja, und das ist auch das Problem: wie bei so vielen anderen Bands klingt alles austauschbar, alles ersetzbar und nichts wirklich originell, so dass auch hier das 36 Crazyfists-Urteil Geltung hat: Durchschnitt!
Andreas