Review
Cannonball Ride - Enchant The Flame And Let It Breathe
Hans Albers war begnadet. Keine Frage. Und zwar als Schauspieler und Sänger. Unvergessen seine filigranen Auftritte und Nachfragen - "Jungs was lous hier??" Und als die Ufa 1943 ihr Jubiläum feierte, brachte sie einen wunderbaren Farbfilm unters darbende Volk, in dem der blonde Hans ikonisch auf einer Kanonenkugel ritt. Ob die fünf Jungs von Cannonball Ride auf diese Szene anspielen bleibt im Dunkel, der große Lügenbaron steht in jedem Fall Pate.
Da kann man sich denn auch in der Tat am eigenen Schopfe aus dem Sumpf ziehen - denn die Herren servieren eine krachige, aggressive und voranpreschende Mischung aus Metal und Metalcore, die es in sich hat. Immer wieder gemahnend an die wirklich guten Momente von heftigeren Vertretern wie Killswitch Engage oder Children Of Bodom, feuern die Musikanten um Sänger und Trompeter (!) Andrew Simpson messerscharfe Riffs, Donnerdrums und eingängige Refrains ins weite Rund, gerne durchzogen von ruppigen Breakdowns, aber auch - aufgemerkt, Pelzig - durchaus komplexen, episch-ausladenden Songstrukturen. So fegen die insgesamt fünf Songs wie ein kleinerer Orkan über den geneigten Hörer weg, der am Ende fragen darf, ob das denn wirklich "nur" das Label-Debüt einer Kombo ist, die erst seit 2009 existiert. Fett!
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