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Kittie - Oracle

Kittie - Oracle
Stil: Nu Metal
VÖ: 16. August 2004
Zeit: 63:09
Label: Artemis Records
Homepage: www.kittierocks.com

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Das erste Kittie-Album erschien im März 2000 kurz nach dem Slipknot Major-Debüt. Produzent des ersten Albums ist, wie auch auf dem vor kurzem erschienen Zweitling, GGGarth, der auch schon Rage Against The Machine soundtechnisch auf die Beine half. Aufgrund dessen, der soundtechnischen nicht abzustreitenden Ähnlichkeit zu Slipknot und weil es sich um lauter junge, bzw. teilweise minderjährige Frauen handelte, sprach man schon vom nächsten New Metal-Hype.

So war die erste CD zwar durchaus heftig, liess aber über weite Strecken Eigenständigkeit und Überraschungen vermissen.

Das ist jetzt fast zwei Jahre her. Seitdem sind die Mädels zu jungen Frauen herangewachsen und auch musikalisch scheint man gereift.

Wer beim ersten mal anhören noch die alte CD im Ohr hat, wird gleich mal weggeblasen. Gleich der erste Song, Oracle, donnert mit einer Wucht aus den Boxen, dass einem Hören und Sehen vergeht. Nicht Slipknot oder Papa Roach standen hier Pate - das klingt mehr nach einem Bastard aus Neurosis, Breach und Earth Crisis, einer Fusion aus Hard- und Noise-Core. Frontfrau Morgan Lander brüllt alles und jeden in Grund und Boden und ich muss sagen, so auf Anhieb fallen mir wenig Frauen ein, die ähnlich aggressiv durch die Gegend röhren, vielleicht noch die Sängerin von Crisis und Sabina Classen.

Beim dritten Song traut sie sich dann endlich, melodisch zu singen, hält das aber auch nicht über die komplette Distanz durch, sondern zerstört auch hier die Hoffnung von Epic auf einen Kuschelrock-Hit mit Vocals Marke "Salzsäure gegurgelt". Insgesamt aber noch der ruhigste Song bisher.

Bei Severed kehrt man die melodischen Vocals wieder in den Hintergrund, um sie in krassen Kontrast zum Gebrüll zu stellen, was mir bei jedem Hören einen angenehmen Schauer über den Rücken jagt. Dieses Wechselspiel wird auch auf dem Rest des Albums beibehalten, ohne allerdings diese Intensität ein zweites mal zu erreichen.

Der neunte Song ist dann auch der erste richtige Ausreisser, beginnt er doch mit Klavierspiel und melodiösen Vocals. Erst nach drei Minuten verdrängen Bratgitarren die Klavierklänge, der Gesang bleibt dagegen melodiös - doch noch ein Schmusehit für Epic.

Doch dabei bleibt es dann auch. Die vorletzte Nummer "No Name" gehört zusammen mit dem ersten Song zum härtesten Material auf der Scheibe und "Pink Lemonade" doomt sich zähflüssig seinen Weg aus den Boxen

Wer nach dem Genuss dieser Scheibe immer noch Hype und Ausverkauf schreit, sollte nochmal seine Masstäbe überprüfen. Kittie haben hier ein gänzlich unkommerzielles Album eingeprügelt, dass jeden New (oder Nu oder Nju oder was immer) Metal-Vorwurf im Keim ersticken lässt. Höchstens einige Riffs meint man schon bei Slipknot gehört zu haben, was mich aber nicht weiter stört. Für mich haben Kittie ein intensives, lautes und trotzdem groovendes Meisterwerk abgeliefert, dass den Erstling bei weitem übertrifft und für mich auch Slipknot hinter sich lässt. Ankreiden könnte man Kittie höchstens, dass das groovende Midtempoterrain nur selten verlassen wird - Ausnahme: die bereits erwähnte Ballade "Safe" und der Doombastard "Pink Lemonade".

Gebt Frauen im Metal eine Chance! Wer mit oben erwähnten Bands oder auch Raging Speedhorn etwas anfangen kann, sollte unbedingt ein Ohr riskieren!

Andreas

6 von 6 Punkten

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