Review
By Any Means - Built On Respect
Als hätte man die drohende Kritik bereits im Vorfeld gerochen, wird in der Presseinformation zu By Any Means erstem Langeisen Built On Respect gleich einmal klargestellt, dass hier das Rad sicherlich nicht neu erfunden wird. Stattdessen wurde diese irische Band schlicht und ergreifend aus Liebe zum Hardcore gegründet. Und genau den bekommt man auch zu hören, in all seiner Reinheit und all seiner Rohheit. Mit dem Intro "Misanthropy" verstehen es die vier Iren sehr gut, Spannung zu erzeugen, die schließlich im zunächst schleppenden Track "My Anger, My Gift" fort gesponnen wird, ehe die Explosion in treibenden Rhythmen erfolgt. Die knochentrockene, kratzige Produktion, die tief gestimmten Gitarren und Sänger Dave Lyness ultrabrutales Organ verpassen den Songs den richtigen Anstrich und bescheinigen Built On Respect ein hohes Maß an Authentizität.
Für sich alleine betrachtet machen die allermeisten Nummern auch ordentlich Laune, jedoch schaffen es nur die aller wenigsten durch den nötigen Wiedererkennungswert dann auch tatsächlich ins Langzeitgedächtnis. Betrachtet man das Album schließlich als Ganzes, so fehlt ihm neben der bereits eingangs erwähnten Originalität vor allem eines, nämlich Abwechslung! In logischer Konsequenz wirkt Built On Respect auf mich doch sehr ermattend und anstrengend. Eingefleischte Hardcore-Fans mögen hier anders urteilen und eines wird auch nicht bestritten: live vor der richtigen Audienz gespielt, verfehlt das hochgradig aggressive Material sicherlich seine Wirkung nicht und dürfte wildes Treiben vor einer jeden Bühne provozieren. Als Anspieltipps seien der dank seiner Gangshouts im Refrain eingängige Titel "Hardcore Pride", der tatsächlich annähernd melodische Bandsong "By Any Means" und die rasante Knüppel-Aus-dem-Sack-Nummer "Life Support" genannt.
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