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Diamond Dogs - Set Fire To It All

Diamond Dogs - Set Fire To It All
Stil: Boogie-Rock
VÖ: 09. März 2012
Zeit: 50:01
Label: Legal Records
Homepage: www.smilodon.se/DiamondDogs.htm

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Mit manchen Bands verhält es sich wie mit dem Maulwurf: sie haben eine Nische zum Überleben gefunden, wo sie relativ frei von äußeren Zwängen in den Tag hineinwühlen bzw. -musizieren können, ohne mit der Angst leben zu müssen, von jemand anderem verdrängt zu werden. Eine solche Freiheit kann der Musik nur zugute kommen und schafft eine Lockerheit im Sound bzw. Lässigkeit in der Darbietung, die ihrerseits die gleiche Wirkung beim Hörer erzielt. All das trifft auf die Diamond Dogs aus Schweden zu, die sich seit ihrer Gründung 1990 wohl zu einem der herausragendsten Boogie-Rock-Acts weltweit gemausert haben. Zählt man die neue, hier zur Sprache kommende Scheibe Set Fire To It All dazu, bringen es Sulo (Voc.), Duke Of Honks (Keys), Fredrik Fagerlund und Lars Karlsson (beide Git.), Magic Gunnarsson (Sax), Martin Tronsson (Bass) und Johannes Drain (Drums) anno 2012 bereits auf 14 Alben, gespickt mit Swing-, Boogie Woogie-, Country- oder schlicht Rock n' Roll-Nummern. Die Aufzählung der Bandmitglieder zeigt schon, dass hier instrumental einiges aufgefahren wird, so auch an Guest-Stars auf der neuen Scheibe: Ryan Roxie (ex-Alice Cooper), Spike von den Quireboys oder Danny Bowes (Thunder) sind nur dabei einige.
Wer mit der Mucke der Quireboys vertraut ist, den wird kaum wundern, dass sich deren Sänger Spike bei den Diamond Dogs pudelwohl fühlen muss. Man höre sich nur den Opener "On The Sunny Side Again" an: sogleich stellen sich Assoziationen zu "7 O'Clock" von eben jenen The Quireboys ein. Besagte Nische entsteht dadurch, dass all die genannten Spielweisen mit einem rockigen Approach verknüpft werden und bei aller Ausinstrumentierung nie der Eindruck entsteht, als dass die Nummern überfrachtet wären. Sicher nicht, ganz im Gegenteil: ein Song wie der Titeltrack kommt mit solch einer Leichtigkeit daher, in die immer wieder einzelne Solo-Schnipsel (Piano, Slide-Guitar) eingebastelt werden, die dem Ganzen ohne jede Aufdringlichkeit eine musikalische Extra-Klasse verleihen, die bei aller transportierten Spontaneität, einen wohl planenden Geist hinter den Kompositionen aufscheinen lassen. Um es kurz zu machen: die Platte klingt wie aus einem Guss und - hier liegt der Clue - macht durchweg Spaß und verbreitet gute Laune. Mal ein bisschen Beatles-like wie in "Mama Let The Mad Dogs Run", mal in Nachbarschaft anderer "Artverwandter" (nämlich der Dogs D'Amour, von denen einige Mitglieder in der Vergangenheit ebenfalls bei den Diamond Dogs mitzockten), wie im mit tollen Orgellines und einem klasse Sax-Solo ausgestatteten "Lay Me Down On Solid Ground", mal im Jimi Hendrix-Gewand, wie im Instrumental-Jam "Bad But Not Ruined" oder mal als ob Willie Nelson und Muddy Waters zusammen in den Jungbrunnen gesprungen wären und von dort aus eine Nummer wie "The Inner Jukebox Blues" zum Besten geben.
Wer also Lust auf gute Musik und Laune hat, wer Singalongs mag, aus denen jederzeit noch Barmief und -schweiß spricht, oder für die ersten Frühlingsparties noch eine optimale Beschallung sucht, der sollte sich Set Fire To It All schnellstens zulegen. Zugreifen kann man hier blind, um im Maulwurfsbild zu bleiben. Zu gelungen das Ganze, um hier nicht die Höchstnote zu zücken. Wer sich die Platte anhört, dürfte kaum darum herum kommen, dem beizupflichten.

Fuxx

6 von 6 Punkten

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