Review
Raven Throne - Eternal, Dark
Die weißrussische Band Raven Throne, nicht zu verwechseln mit den Kanadiern Raventhrone, beschert uns mit reichlich Verspätung ihren dritten Longplayer namnes Eternal, Dark. Noch ehe die Gitarren sprechen, beantworten die Musikerfotos im Booklet mit klassischem S/W-Facepainting die Frage des unbedarften Konsumenten nach der stilistischen Ausrichtung der Band. Geboten wird Black Metal in seiner ursprünglichen, rohen und reduzierten Form. Nicht selten erinnert das Material, das neben gelegentlicher Raserei vorwiegend im Midtempo arrangiert wurde, an Gorgoroth. Aber wie so viele können auch Raven Throne den Schulterschluss mit der Ikone nicht finden.
Zum ersten Mal wirklich aufhören muss man bei Titel drei "Grief Of A Thousand Year Old Winter", einem Instrumentalstück von großer Intensität, Verzweiflung und eben jener Trauer, die ihm seinen Titel verliehen hat. Nach etlichen weiteren Nummern im Fahrwasser skandinavischer Genrepioniere - allesamt durchaus gelungen, aber sicherlich nicht bahnbrechend - erlebt das Album gegen Ende eine Art unerwarteter Wende. In den letzten vier Kompositionen bzw. 23 Minuten Spielzeit agieren Raven Throne ohne Gesang, jedoch mit unverändertem Instrumentarium. Dabei weicht die Tristesse, die Melancholie des bisherigen Verlaufs dem Gefühl von Hoffnung. Gar positive Energien werden freigesetzt und die Musik entfaltet eine Art entspannende Wirkung!
Dieses letzte Kapitel ist es, das Eternal, Dark interessant werden lässt und von vielen Gleichgesinnten ein bisschen separiert. Abgesehen davon hätte die Produktion des Albums eine ganze Ecke professioneller und runder ausfallen können und das auch ohne deswegen gleich mit altbekannten Genredogmen zu brechen.
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