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Sigh - In Somniphobia

Sigh - In Somniphobia
Stil: Avantgarde (Black) Metal
VÖ: 12. März 2012
Zeit: 66:36
Label: Candlelight Records
Homepage: twitter.com/sighjapan

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Die umtriebigen Japaner Sigh, seit 1989 und somit auch beinahe seit der Geburtsstunde der so genannten "Zweiten Generation" des Black Metals in der Szene zu Gange, waren schon immer etwas anders als alle anderen und Exoten ja ohnehin, da sie aus Fernost und nicht aus Skandinavien kamen. Nun, auf ihrem neunten Studioalbum, erreicht die Formation aus Tokio (erneut) eine höhere Bewusstseinsebene, auf der sie sich wirklich keinerlei Einflüssen von Außen mehr verschließt.

Es sind heitere Gitarrenriffs, die In Somniphobia das Parkett bereiten - Riffs die direkt im ursprünglichen Heavy Metal fußen und, untermalt von klassischer Musik, doch tatsächlich ein wenig an Bands wie Rhapsody Of Fire erinnern. Gesungen wird natürlich auch weiterhin in rauer Nebelkrähen-Manier. Eine Abkehr von diesem Stilmittel wäre dann wohl doch zu viel des Guten gewesen. Kurz darauf, im zweiten Stück, gesellen sich neben einem gewissen 70er-Kino-Feeling doch tatsächlich Jazz-Elemente in den immer bunter werdenden Cocktail, bringen das Glas aber keinesfalls zum Überlaufen, sondern runden den Mix ab, machen ihn sogar ein wenig berauschend.

Im Korsett zwischen einem Opening und einem Ending Theme bilden nun fünf Songs offenbar eine Art konzeptionelle Einheit. Düstere, vermeintlich alptraumhafte Strukturen beginnen die aufwändigen Kompositionen zu durchdringen und rechtfertigen den Albumtitel. Angst brauch man jedoch nicht zu haben, denn die Musik beschert uns ein spannendes Klangerlebnis, vielleicht mancherorts ein irritiertes Schulterzucken, aber sicherlich keine Angst vorm Schlafengehen. Gelegentliche Irritationen mögen von der Flut an Eindrücken herrühren, die in teils befremdenden Arrangements verschwimmen. So kommt als Gegenpol zu diversen elektronischen Gimmicks auch eine lange Reihe ethnischer Instrumente wie indisches Sarangi, Sitar, Tampura oder Tabla ins Spiel und verleiht den Liedern zwischen Psychedelic Rock, Jazz, Klassik, Soundtrack und Metal ein ureigenes Flair. Black Metal sollte man also nicht erwarten. Ihn findet man gerade noch im bereits erwähnten Gesangsstil und vielleicht noch im aggressiven Schlagzeug.

Für den Ausklang gibt es schließlich noch einmal zwei eigenständige Nummern, die an den Auftakt des Albums erinnern. Ein aufwändiges und makaberes Coverdesign sammelt zu guter Letzt all die surrealen Impressionen der verstrichenen Odyssee und macht In Somniphobia auch optisch zu einer Attraktion für all jene, die weder den Blick, noch den weiten Sprung über den berühmten Tellerrand des Genres scheuen.

Dagger

5 von 6 Punkten

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