Review

Das letzte vollwertige Album von Mithras ist nun auch schon vier Jahre alt, wird also Zeit, dem Volk neues Material zu präsentieren. Wer jetzt allerdings denkt, diese vier Jahre hätten gereicht, um genug Songs für einen Longplayer zusammen zu bekommen, sieht sich getäuscht, denn gerade mal zwei Tracks von Time Never Lasts sind neu, bei den drei weiteren Stücken handelt es sich um Live-Aufnahmen aus dem Jahre 2008. Ein Appetizer also, der Lust auf das nächste echte Album machen soll.

Nun, der Appetit wird durchaus geweckt, denn Großbritanniens Antwort auf Morbid Angel kann mit den neuen Songs Material präsentieren, das man durchaus als gelungen bezeichnen kann. Leichte progressive Spuren durchziehen den ansonsten recht geradlinigen Death Metal und wecken nicht nur Erinnerungen an die Truppe um Trey Azagthoth, sondern auch an Karl Sanders Ägyptologen-Kapelle, denn auch wenn man jetzt nicht durchgehend pseudo-orientalische Klänge vernehmen kann, schleicht sich doch an manchen Stellen ein leicht fremdländisch wirkendes Flair in die Songs ein. Das alles klingt recht brauchbar, bleibt zwar meist recht deutlich im Fahrwasser der beiden o.g. Combos, kann aber durchaus ein paar eigene Akzente setzen.

Bei den drei Live-Aufnahmen lüftet sich dann auch das Geheimnis, wie das Duo den auf der Bühne sein Material präsentiert: Mit einem Session-Drummer. Nachzulesen übrigens auf der sehr informativen Homepage der Briten. Der Klang dieser drei Stücke ist ziemlich gut und zeigt, dass Mithras eine echte Band sind und nicht nur ein 2-Mann-Projekt.

Was sich aber für mich nicht ganz erschließt: Wieso zum Teufel kommt die Truppe nach über vier Jahren mit gerade mal zwei neuen Stücken aus dem Quark? Wer soll die EP kaufen, wenn genau diese beiden Tracks auf der folgenden CD auch enthalten sein werden? An sich ist diese Scheibe hier gar nicht mal schlecht, nur der Kundenkreis erschließt sich mir noch nicht ganz. Aber ich muss ja nicht alles verstehen...

Hannes

Ohne Wertung

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