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Death Toll 80k - Harsh Realities

Death Toll 80k - Harsh Realities
Stil: Grindcore
VÖ: 08. Juni 2011
Zeit: 25:29
Label: FDA Rekotz
Homepage: deathtoll80k.bandcamp.com

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Ich mag Überraschungen. Natürlich nur, wenn es positive sind und davon gibt's ja nicht immer sonderlich viele. Umso erfreulicher ist es da, wenn eine mir bis dato total unbekannte Kapelle dermaßen Eindruck hinterlässt wie die hier am Start befindlichen Finnen.

Start ist schon der richtige Begriff, handelt es sich bei Harsh Realities doch um das erste vollwertige Album der Band. Nun, vielleicht mag der ein oder andere bei dem Begriff "vollwertig" in Verbindung mit der wirklich nicht übermäßig opulenten Spieldauer ein wenig die Stirn in Falten legen, aber bei Death Toll 80K liegt die Würze in der Kürze. Denn was einem die Grinder da in gut 25 Minuten an vertonter Gewalt um die armen Ohren prügeln, reicht bei anderen Gruppen für ein Doppelalbum. Kein Intro, keine Spielereien, kein Luftholen, die kurze Spielzeit ist durchweg angefüllt mit wahnsinnigem Geprügel in Überlichtgeschwindigeit. Nur selten wird der Fuß mal vom Gaspedal genommen und dann auch nur, um mit tonnenschwerem Riffing umso bedrohlicher auf den Hörer einzuholzen. Leerlauf gibt es hier keinen, Experimente auch nicht, maximal wird der Grindcore mit Death Metal angereichert und das war's dann auch schon mit der stilistischen Vielfalt. Macht aber gar nix, im Gegentum, das ist gut so, denn wo andere Weichgrinder auf irgendwelche Soundschnipsel zurückgreifen oder gar einen auf Klamauk machen, wird hier nur eines: Alles zu Klump gehauen.

Dass hier nicht viel Raum für technische Kabinettstückchen bleibt, sollte irgendwie logisch sein. Aber das heißt keinesfalls, dass hier Anfänger oder gar Stümper am Werke wären. Das Quartett beherrscht sein Instrumentarium gut genug, um die beabsichtigte Wirkung zu erzielen, die Drums legen einen wahnwitzigen Blast-Teppich aus, auf dem sich die Saitenfraktion nach Herzenslust austoben kann und dies auch tut. Das Geröchel von Frontsau Oula versteht zwar kein Mensch, was in Anbetracht von recht anspruchsvollen Songtiteln wie "Modern-Day Slavery" oder "Profiting On Fear" möglicherweise schade ist, aber es passt zumindest zum allgemeinen sonischen Massaker. Zumindest unterstelle ich der Band wegen solcher Titel politisches und gesellschaftliches Engagement.

Harsh Realities ist keine Spaß-Platte, Harsh Realities ist die totale musikalische Vernichtung aber genau deswegen in Zeiten vom unzähligen Spaß- und Porngrind-Kapellen umso wertvoller. Die Scheibe bringt den Grindcore zurück, so wie ihn Genre-Heroen wie Napalm Death, Nasum und Terrorizer zelebriert haben. Kurz und auf den Punkt, so muss es sein.

Hannes

5 von 6 Punkten

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